Wie Corona die Erwachsenenbildung verändert und wie die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung unterstützt, lesen Sie in diesem Interview.
Corona ist nun bereits ein Jahr unter uns. Was sind die Learnings daraus für die Weiterbildungsbranche?
Die positive Einstellung zu Weiterbildung hat zugenommen, aber die Inanspruchnahme von Lerneinheiten wurde zeitlich nach hinten geschoben. Die Priorität der Menschen gilt natürlich in solchen Situationen der Gesundheit und den wirtschaftlichen Problemen jedes Einzelnen wie auch der Organisationen und Unternehmen. Gleichzeitig ist aber der Wunsch nach Weiterbildung gestiegen und wird als eine Möglichkeit der Krisenbewältigung empfunden. Bildungsträger müssen dementsprechend auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagieren und den Lerntransfer flexibel gestalten. Die Umstellung auf digitale Inhalte und digitale Meetingformen begleitet uns flächendeckend seit einem Jahr. Dies war und ist eine Reaktion auf äußere Umstände und nicht zwangsläufig die freie Entscheidung von jedem Einzelnen von uns. Die Weiterbildungsbranche hat sich diesen Herausforderungen gestellt, wenngleich sehr rasch sichtbar wurde, welche Bildungseinrichtung den digitalen Lerntransfer seit etlichen Jahren lebt und wer einfach notgedrungen rasch umgestiegen ist. Die Qualitätsunterschiede sind enorm und werden die nächsten Monate noch stärker sichtbar werden, weil die Nachfrage nach Weiterbildung wiederum stärker proaktiv stattfinden wird und nicht mehr als reine Reaktion auf äußere Umstände.
Wie denken Sie sieht Erwachsenenbildung in den nächsten 3 Jahren aus?
Erwachsenenbildung wird bunter und differenzierter werden. Neue Formen des Lerntransfers erreichen alle Ebenen der Branche unabhängig von Alter und Zielgruppen. Flexibilität, Learning on Demand und der Fokus auf messbaren Output werden zum Standard und zu den wesentlichsten Kriterien bei der Wahl von Qualifizierungstools sein. Der flexible Wechsel von Lernformen schafft völlig neue Chancen und Lernerlebnisse. Erwachsenenbildung wird zum Motor für wirtschaftliche und persönliche Weiterentwicklung werden und für Unternehmen zum notwendigen Erfolgsparameter. Dies wurde schon seit Jahren propagiert, allerdings war es wahrscheinlich nie so aktuell wie in naher Zukunft. Wenn wir Wissenserwerb und die Möglichkeit zu lernen nicht als Verpflichtung, sondern als Privileg verstehen, eröffnen sich uns allen völlig neue Perspektiven.
Was bietet die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung in diesen schweren Zeiten?
Die Plattform bietet eine breite Basis an Bildungsangeboten mit Mitgliedsbetrieben, die seit vielen Jahren am Markt tätig sind und über umfassende Expertisen verfügen, breit gestreut über sämtliche Aus- und Weiterbildungsthemen. Wir verstehen uns als Mutmacher in diesen doch sehr schwierigen Zeiten und zeigen Perspektiven auf. Weiterbildung macht Spaß und schafft Unabhängigkeit und hält uns alle am Puls der Zeit. Neben unseren Bildungsangeboten bieten wir auch Beratungsleistungen für Personalverantwortliche im Vorfeld an. Darunter fallen Fragestellungen, wie z. B. welcher Lerntransfer gewählt werden soll und ob es unterschiedliche Angebote für unterschiedliche Mitarbeiter oder Abteilungen geben kann – aber auch Fragen zur Implementierung von Lernplattformen in Unternehmen.
Abschließende Frage: Planen Sie für heuer wieder den Tag der Weiterbildung und die umfangreiche Weiterbildungsstudie?
Unser Tag der Weiterbildung findet heuer am 20. Mai statt, und es wird einen Livestream für alle Interessierten geben. Die Weiterbildungsstudie wurde heuer wieder durchgeführt und die Ergebnisse werden im Rahmen des 13. Tages der Weiterbildung von uns präsentiert. Die repräsentative Studie bietet einen sehr umfassenden Überblick über die Bedürfnisse der heimischen Wirtschaft und beinhaltet die neuesten Trends am Weiterbildungsmarkt in Österreich.