Online Englisch sprechen lernen

Berlitz verknüpft mit seinem neuen Programm »Berlitz Flex« Selbststudium mit  Spracherkennung und Live-Coaching-Sessions. Wir haben das getestet.

Zwei Fragen stellen sich bei Angeboten wie diesem. Erstens: Kann man auf diese Art eine Sprache erlernen? Und zweitens: Will man das auch? Wir erhalten von Berlitz einen Testzugang und machen uns daran, diese Fragen zu beantworten.

Unser erster Eindruck: Das Lernprogramm ist ziemlich komplex und trotzdem sehr übersichtlich gestaltet. Sobald man sich mit seinen Zugangsdaten einloggt, befindet man sich im sogenannten Dashboard. Dort hat man alles gut im Überblick:

  • Sowohl die als Nächstes zu absolvierenden Einheiten als auch die anstehenden Aktivitäten werden im Dashboard an prominenter Stelle angezeigt.
  • Mit einem Klick ist man im Kalender, der die geplanten Termine zeigt.
  • Ein Klick auf »Learning Path« zeigt die Fortschritte auf einer Art Zeitleiste. Auf dieser kann man vor- und zurückscrollen, sieht, was man schon geleistet und gelernt hat bzw. was noch kommt. Ganz oben wird der Fortschritt in Prozent angezeigt.
  • Unter »My Account« kann man viele Einstellungen vornehmen, von der Sprache, in der alles angezeigt wird, bis zu Details wie z. B., was man sich vom »Instructor« erwartet (Smalltalk oder nicht, strenge Korrektur oder lockere Konversation usw.).
  • Vom Dashboard aus hat man auch direkten Zugriff zum Support-Center.

Es ist alles schön übersichtlich, und doch merkt man gleich, wie sehr es hier in die Tiefe geht. Beim ersten Einstieg bekommt das Hirn einen Kick von der Neugier und man verbringt gleich einmal 20 spannende Minuten damit, sich ein bisschen umzusehen. Es gibt auch eine »Orientation Session«, in der man mit den vielen Tools und Elementen vertraut gemacht wird.

Im von uns getesteten »Berlitz Flex English 6« gibt es 39 Einheiten, die jeweils in mehrere Runden mit insgesamt einigen hundert Übungen untergliedert sind, 39 »Review Lessons«, 4 »Checkpoints« und 20 Live-Coaching-Sessions. Das ist also ein vollständiges Lernprogramm, dessen Absolvierung einige Monate in Anspruch nimmt. Genau darauf ist es auch ausgerichtet. Die vielen kleinen Übungen lassen auch ein »Lernen zwischendurch« zu. Selbstverständlich merkt sich das Programm, welche Übung man zuletzt abgeschlossen hat. Beim Wiedereinstieg setzt man einfach genau an dieser Stelle fort – egal von welchem Gerät.

Wir beginnen mit Lesson #1. Gleich zu Beginn werden wir gebeten bzw. darauf hingewiesen:

  • Find a quiet space.
  • Headphone and mic are recommended.
  • Set aside some time to focus.

Dass man dabei gerne alleine im Raum ist, wird uns sofort klar. Hier geht es nämlich sehr interaktiv zu. Viele Übungen verlangen das Freischalten des Mikrofons im Browser. Berlitz setzt eine eigene Software zur Überprüfung der Aussprache ein. Man spricht einzelne Wörter oder ganze Sätze ins Mikrofon und erhält dann sofort und automatisch Feedback dazu. Das Gesagte wird in einem eigenen Ausgabefeld als Text angezeigt. Die richtig ausgesprochenen Wörter werden dabei in Grün, schlecht ausgesprochene in Orange und falsch ausgesprochene oder überhaupt falsche Wörter in Rot angezeigt. So kann man die Aussprache gut üben und erhält auch unmittelbares Feedback zu den gegebenen Antworten.
Dazu empfehlen wir – wie auch Berlitz – ein Headset. Wir haben diese Funktion auch ohne ein solches getestet: Es funktioniert zwar über das in unserem Laptop integrierte Mikrofon einwandfrei, die Qualität vor allem des Gehörten ist aber mit Kopfhörern/Headset einfach besser.
Die Übungen sind didaktisch aufgebaut und abwechslungsreich gestaltet. Man liest, schreibt, spricht, wählt unter mehreren Antworten aus, dann spricht man wieder usw. Wie nebenbei lernt man so neue Vokabel und auch, diese einzusetzen.

Immer wieder stößt man auf motivierende Elemente, z. B. kurze Videos, in denen zum Fortschritt gratuliert und zum Weitermachen animiert wird. Und natürlich möchte man jeweils zwei Lessons abschließen, das ist nämlich nötig, um die nächste Live-Coaching-Session freizuschalten. Für diese macht man sich dann einen Termin aus, der in die Learning-Path-Zeitachse integriert und im Kalender angezeigt wird. Diese One-on-One-Sessions sind sicher eines der Highlights dieses Lernprogramms. Es geht darin vordergründig um die Überprüfung des Fortschritts, aber es kommt auch der Smalltalk nicht zu kurz, wenn man das möchte. Diese Sessions dauern jeweils ca. 25 Minuten und sind ziemlich intensiv.

Fazit
Die Integration der vielen verschiedenen, auf einander abgestimmten Elemente regt zum Lernen und Entdecken an. Ohne Zweifel kann man eine Sprache mit diesem Programm sehr gut erlernen, von überall und zu selbstbestimmten Zeiten. Selbstverständlich kann auch dieses Programm den Aufwand, den das Sprachenlernen nun einmal darstellt, nicht ersparen. Wer diesen Aufwand bewusst eingeht und sich auch die Zeit dafür nimmt, wird mit dem eigenen Fortschritt sehr viel Freude haben. Somit haben wir die beiden eingangs gestellten Fragen beantwortet: Ja, so kann und will man eine Fremdsprache erlernen. Das gilt vielleicht nicht für alle Menschen, aber wir nehmen an, für die allermeisten.

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