Weiterbildung in Österreich 2023

Fachkräftemangel, Home-Office-Herausforderungen und Künstliche Intelligenz im Fokus der Unternehmen.

Die Weiterbildungsstudie 2023, durchgeführt von MAKAM Research GmbH im Auftrag der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PBEB), untersuchte auch dieses Jahr wieder die Einstellungen und Präferenzen von HR- und Personalverantwortlichen in Bezug auf Weiterbildung, Fachkräftemangel und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen. Im Zeitraum 16. Februar bis 24.  März wurden dazu 400 Interviews telefonisch und online geführt.

Die Studie zeigt, dass Weiterbildung in Zeiten von Fachkräftemangel eine hohe Priorität hat, wobei in mehr als der Hälfte der Unternehmen (54 %) Weiterbildung in den kommenden Jahren größere Bedeutung einnehmen wird als bisher. 46 % sehen die Wertigkeit zumindest gleichbleibend.
Mehr als jedes dritte Unternehmen (35 %) hat im Budget für 2023 mehr Mittel für Weiterbildung berücksichtigt als im Jahr 2022; 6 von 10 planen zumindest in der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr, in das eigene Personal zu investieren. Während Mitarbeiter ohne Führungsfunktion und Arbeiter durchschnittlich 3 Tage erhalten, sind es für Führungskräfte und auch Lehrlinge (sofern vorhanden) im Schnitt 5 Tage pro Jahr für Fortbildung.
Persönlichkeitsentwicklung (40 %), Informatik & EDV Anwendungen (38 %) und Technik & Produktion (36 %) bleiben die TOP 3 der wichtigsten Weiterbildungsmaßnahmen. IT-Skills (62 %), Future Technologies/Green Jobs (46 %) und Resilienz (46 %) sind jene Weiterbildungsthemen, die am stärksten an Bedeutung in den nächsten Jahren gewinnen. Am häufigsten stagnierend (53 %) bzw. in deren Bedeutung rückläufig (10 %) werden Maßnahmen zum Thema Remote Leadership genannt. Weiterbildungen im Bereich der zertifizierten Kompetenzen werden im Vergleich zum Vorjahr wichtiger.
Während rein digitale und hybride Lehr-/Lernformen, auf die insgesamt rund 40 % der geplanten Weiterbildungsmaßnahmen entfallen, ihre Bedeutung auf Vorjahresniveau halten, werden reine Präsenztrainings (57 % aller geplanten Maßnahmen) im Vergleich zum Vorjahr (53 %) wichtiger.

Die Studie zeigt, dass die Aufrechterhaltung der Unternehmenskultur trotz neuer Arbeitsformen eine Herausforderung darstellt. Die Integration von Mitarbeitern, die vermehrt im Home-Office arbeiten, ist für 51 % der Befragten eine sehr starke oder starke Herausforderung. Innerbetriebliche Spannungen durch fehlenden direkten Austausch in den Teams betreffen 56 % der Befragten stark oder sehr stark. Schwierigkeiten aufgrund von verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben in der Belegschaft sind für 56 % der Befragten eine starke oder sehr starke Herausforderung, während mangelnde Erreichbarkeit oder Verfügbarkeit der Mitarbeiter für 60 % der Befragten eine starke oder sehr starke Herausforderung darstellt.

In Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI) gibt es unterschiedliche Meinungen unter den Befragten. Einige sehen KI als Hoffnungsträger für bestehende Arbeitsprozesse, während andere eine Entmenschlichung befürchten. Einige Befragte äußern Bedenken, dass durch den Einsatz von KI Arbeitsplätze rationalisiert werden und viele Mitarbeiter auf der Strecke bleiben. Andere sind der Meinung, dass KI in ihrem Bereich schwer einzusetzen sei oder für ihren Betrieb nicht einsetzbar sei.
Auf der anderen Seite gibt es Befragte, die KI positiv sehen und betonen, dass man keine Angst vor Neuerungen haben sollte. Sie glauben, dass Fortschritt bisher immer gut für die Menschheit war und dass man sich der Zukunft stellen muss. Einige sehen in jeder Transformation eine Chance und betonen, dass aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels Tools benötigt werden, die Unternehmen unterstützen. Einige Befragte sind der Meinung, dass KI den Fachkräftemangel entlasten könnte, indem sie eine oder mehrere Fachkräfte ersetzt.

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Die gesamte Studie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden:
https://plattform-erwachsenenbildung.at