Von Visionen zu Lösungen: Die beiden Tage auf der diesjährigen PoP – Power of People standen im Zeichen des Wandels. TRAiNiNG war dabei und wieder einmal begeistert.
Im Falkensteiner Balance Resort Stegersbach versammelten sich Mitte April führende Personen der österreichischen HR-Welt zur 21. Ausgabe der »Pop – Power of People«. Diese Konferenz, bekannt für ihre Pionierarbeit und ihren zukunftsorientierten Ansatz, bot eine einzigartige Mischung aus Inspiration, fachlichem Austausch und praktischer Anwendung, die sie zu einem unverzichtbaren Ereignis für Fachleute aus dem gesamten HR-Spektrum macht. Und auch der Spaß und der persönliche Austausch kamen – wie immer – nicht zu kurz, wie das Netzwerken am Vorabend der Konferenz und die legendäre Pop-Party am Abend des ersten Konferenztags bewiesen haben.
Eröffnung mit Nachdruck
Gleich zu Beginn setzte die Eröffnungs-Keynote von Stephan A. Jansen (Professor am Alexander von Humboldt Institut und an der Universität der Künste Berlin) den Ton für die Veranstaltung. Sein Vortrag mit dem Titel »D-Day – Führen in komplexen Um- und Binnenwelten« bot Einblicke in die Anforderungen an die Personalarbeit in Zeiten der Transformation.
Jansen: »HRM wird in naher Zukunft wohl eher etwas in Richtung ›Human-Machine-Ressource-Management‹ werden.«
Cawa Younosi (Deutschlands führender HR-Influencer und ehemaliger SAP Personaldirektor), bot im Anschluss und einen kurzen Impuls darüber, wie relevant HR für den Unternehmenserfolg ist. In seinem Vortrag »Vom Krisenmodus zum ES-GEHT-DOCH-Mindset« spricht er vor allem über unkonventionelle Mittel, um zum Business Enabler im Unternehmen zu werden.
Bei der anschließenden Panel Diskussion ging es um die Schlüsselrolle von HR bei der Bewältigung von komplexen Herausforderungen. Ulrike Baumgartner-Foisner (Wienerberger), Stefan Perklin (PWC), Lilian Teuffenbach (Magenta Telekom), Markus Tomaschitz (AVL-List) und Ana Mislitchi (Workday) standen Karin Bauer Rede und Antwort. Fazit: »HR darf und soll Entscheidungen treffen, als Role Modell agieren und vor allem mutig und optimistisch in die Zukunft schauen.«
Workshops: Praxisnahe Lösungen
Die ersten Workshops zeichneten sich durch ihre Tiefe und Vielfalt aus. Stephan A. Jansen lud zu einem »Deep Dive«, in dem er aktuelle Forschungsansätze mit Blick auf Übertragbarkeit sowie die Folgen für Weiterbildung, Coaching und Fall-Beratung diskutierte.
»HR als Wegbereiter: Wie baue ich GenAI Kompetenzen im Unternehmen auf?« war ein weiterer Workshop, den die Teilnehmer besuchen konnten. Dirk Hofmann (DAIN Studios) und Sandy Brückner (LINDE Verlag) gingen dabei auf aktuelle KI-Anwendungen ein und auf deren Bedeutung für HR-Abteilungen. Dabei stellten sie ein selbst trainiertes CompanyGPT von Linde vor und erzählten über die Herausforderungen und Lösungen bei der Implementierung.
Harald Rieder (Workday) und Heimo Zeisler (Omaya) boten den Workshop »Fachkräftemangel überwinden – die Skills der Mitarbeiter richtig nutzen!«
Der Nachmittag des ersten Konferenztages war unter dem Motto »HR-Inside« eine großartige Fortsetzung des Vormittags. Die Keynote von Claudia Isabella Bergner (Global SVP People & Culture bei RHI Magnesita), »Level Up HR & Paradigmenwechsel bewirken«, bot einen Appell an die HR-Community, die eigene Rolle im Unternehmen neu zu definieren und sich als zentrale Triebkraft für Veränderung und Kulturwandel zu verstehen, besonders im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Sie erzählte ebenso über konkrete Anwendungsfelder von KI im HR in ihrem Unternehmen.
Die Workshops am Nachmittag waren eine Möglichkeit, sich intensiver mit den Themen zu beschäftigen, die im Rahmen der Keynotes und Impulse angesprochen wurden. Die Sessions »KI Compliance & arbeitsrechtliche Vorgaben« und »Our Promise to Leaders – Führungskräfte von Tag 1 an begleiten« standen exemplarisch für das Bestreben der Konferenz, aktuelle Herausforderungen mit praxisnahen Lösungen zu adressieren.
David Timis (Experte für AI & Future of Work), schloss den Tag mit seiner Keynote »The Impact of AI on the Future of Work«. Seine Ausführungen zu den disruptiven Veränderungen, die KI in der Arbeitswelt mit sich bringt, und den notwendigen Kompetenzen für die Zukunft, boten einen faszinierenden Ausblick und regten zu intensiven Diskussionen unter den Teilnehmern an.
Ein energiegeladener Start
Der zweite Tag begann mit einem inspirierenden »Morning Briefing: Wie New Work bist du schon?« von Stefan Perklin & Johanna Schaller von PwC Österreich. Diese Session bot eine spannende Einführung in die Thematik des Tages und regte die Teilnehmer dazu an, über den Status quo ihrer eigenen New-Work-Praktiken nachzudenken und herauszufinden, wo sie im Kontext der modernen Arbeitswelt stehen.
Sabine Bothe (Erste Group) lieferte mit ihrem Fachimpuls »Mit der Datenbrille auf HR« Einblicke in die datengetriebene HR-Arbeit und unterstrich die Bedeutung von Zahlen, Daten und Fakten für die strategische HR-Arbeit.
Die folgende Paneldiskussion »Weniger Stunden, mehr Wert: HR-Wege im KI-Zeitalter«, griff das brisante Thema der Arbeitszeitreduktion auf und erforschte, wie Technologie, insbesondere Künstliche Intelligenz, zur Bewältigung dieses Spagats beitragen kann. Johannes Kopf (AMS) zeigte sich ebenfalls davon überzeugt, dass KI die Arbeit von heute stark verändern wird.
Die Workshops des zweiten Tages boten den Teilnehmern erneut die Möglichkeit, sich mit spezifischen Herausforderungen und Lösungsansätzen auseinanderzusetzen. Themen wie »Silver Linings: Ältere Mitarbeiter im Fokus«, »Coaching als Erfolgsfaktor«, »Leadership Transformation« und »Die 2-Millionen-Chance: Female Empowerment als Gamechanger« standen zur Auswahl. Diese Sessions boten den Teilnehmern konkrete Werkzeuge und Strategien, um die Herausforderungen in ihren eigenen Organisationen anzugehen.
Der Abschluss-Vortrag von Robert Seeger »Von der WHY LIE zu Good WHYbrations« am zweiten Tag der Pop war ein echtes Highlight, das mit Witz und Tiefgang gleichermaßen überzeugte. Seine einzigartige Perspektive auf das oft diskutierte Thema des »Purpose« in Unternehmen bot den Zuhörern eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen Diskursen.
Fazit
Die Pop – Power of People 2024 hat sich einmal mehr als wegweisendes Ereignis erwiesen, das nicht nur die aktuellen Diskussionen im HR-Bereich widerspiegelt, sondern auch die Richtung für die Zukunft der Arbeit vorgibt. Mit einem ausgewogenen Mix aus Theorie und Praxis, inspirierenden Vorträgen und intensivem Networking hat die Konferenz gezeigt, dass die HR-Gemeinschaft lebendig, engagiert und bereit ist, die Herausforderungen von morgen anzunehmen und zu meistern.