Business Circle lud bereits zum 13. Mal zum Jahresforum »PoP – Power of People« nach Rust am Neusiedler See. Spannende Vorträge und gute Stimmung waren angesagt.
»An den Schnittpunkten der Unternehmen mit den großen Trends wie Globalisierung, Hyperwettbewerb, Digitalisierung und der New World of Work bricht Altes weg und es entsteht Neues. Der große Umwälzungsdruck ruft für eine zukunftsfähige Aufstellung zuerst und vor allem HR auf den Plan, um jene Wege, die in die Zukunft führen, zu gestalten und die Organisationen vorzubereiten«, macht Gastgeberin Romy Faisst (Geschäftsführerin Business Circle) Mut für Veränderungen.
In 12 Jahren hat die PoP eine solche »Roadmap« schon gezeichnet und so lautete heuer das Motto »Future Organization: digital & grenzenlos«. Rund 180 HR-Experten sind auch dieses Jahr im Seehotel Rust dabei, um sich von den Vortragenden und den Workshops inspirieren zu lassen und sich mit Kollegen auszutauschen.
Zukunftsforscher Reinhold Karner eröffnet den Vortragsreigen mit den treibenden Mega-Trends der »Economy 4.0«. Die rasende Urbanisierung schaffe eine stark wachsende Konsumnachfrage und bewirke, dass »ein Zusatzpotenzial von rund 30 Billionen Euro jährlich« neue Geschäftschancen für Unternehmen eröffne. Er behauptet, dass Europa derzeit die Economy 4.0 verschläft und besonders asiatische Länder boomen würden. »Das Business verlagert sich ganz eindeutig nach Asien«, sagt Karner. Er bringt einige eindrucksvolle Videos von Zukunftsvisionen, die gar nicht mehr so weit in der Zukunft liegen. Das Fazit aus dem Vortrag für HR: Strategisch auf 5 Jahre planen ist kaum noch möglich. Personaler müssten lernen, Fehler einzugestehen und ihre Strategie regelmäßig an den Markt anpassen. »Probleme müssen als Chancen gesehen werden!« Ein guter Vortrag und damit eine starke Eröffnung der PoP.
Der Vortragende kommt sogar so gut an, dass auf Anfrage der Teilnehmer kurzfristig und außerplanmäßig am zweiten Tag ein Zusatzworkshop angesetzt wird. Großartig gemacht!
Die zweite Keynote hält Dagmar Pithan von der Deutschen Telekom. Sie beschreibt aus ihrer Praxis, wie HR die Digitalisierung, Innovation und Kollaboration im Konzern betreibt. Der Vortrag spricht nicht jeden an, ist er doch sehr komplex. Die, die es schaffen, der Vortragenden zu folgen, sind jedenfalls begeistert von diesem exklusiven Einblick ins Unternehmen.
Nach kurzer Netzwerkpause mit aufschlussreichen Gesprächen mit den HR-Leitern von großen Unternehmen wie kika/Leiner, Admiral oder REWE geht es zum interaktiven Event in die Tennishalle. Sylka Schneider (MayCoach & Company) bringt Beispiele darüber, wie eine Zusammenarbeit der Zukunft aussehen kann. »Es geht darum«, sagt Schneider, »das Potenzial der Mitarbeiter zu nutzen, indem z. B. Vertrauen aufgebaut wird.« In einem kleinen Selbstversuch sollen wir mit unserem Sitznachbar ein »digitales Baby« entwerfen und kurzerhand eine Geschäftsidee kreieren. Michael Pichler (ehemals HR-Leiter bauMax) und ich haben tatsächlich in 5 Minuten eine geniale Idee. Was, wird jetzt noch nicht verraten.
Nach dem Mittagessen können die Teilnehmer aus mehreren Workshops wählen. Ich entscheide mich für den arbeitsrechtlichen Zweig und lerne von Christoph Wolf (CMS Reich-Rohrwig Hainz) rechtliche Rahmenbedingungen kennen, die bei unternehmerischer Tätigkeit über die Ländergrenzen hinweg gelten. Sehr spannender Workshop mit vielen Fragen aus dem Publikum.
Im philosophischen Café wird darüber diskutiert, wie Entscheidungen getroffen werden und wie die Angst zu scheitern darauf einwirkt. Außerdem erfahren die HR-Manager, dass ein Durchschnittsgehalt von 70.000,– € brutto pro Jahr am glücklichsten macht. Wer mehr verdient, ist tendenziell unglücklicher, da er natürlich mehr Zeit in die Arbeit investiert und daher weniger Zeit mit der Familie und Freunden verbringt.
Am Nachmittag ist eine inspirierende Podiumsdiskussion am Programm, von Karin Bauer (DER STANDARD) moderiert. Experten aus der Praxis gehen der Frage nach: Wie viel Angst haben wir vor der Future Organization? Auch das Publikum kann mittels eigenem Kongress-App mitvoten und seine Meinung abgeben.
Der Dirigent und Musikproduzent Christian Gansch zeigt als offizielles Ende des 1. Tages die Gemeinsamkeiten zwischen Unternehmens- und Orchesterstrukturen und was sich davon für den Berufsalltag ableiten lässt. Cooler Typ, der interessante Parallelen aus der Welt der Musik und der Wirtschaft darstellt.
Nach einer einstündigen Pause fahren wir alle gemeinsam mit zwei Schiffen am Neusiedlersee zum Restaurant Katamaran. Bei hervorragendem Essen und fruchtigem Wein fällt das Netzwerken noch einfacher. Ein Saxofonspieler und ein Jazzsänger tragen zur großartigen Stimmung bei. Nur der wirklich »harte Kern« zieht später noch weiter in die »Dorfdisco«.
Auch wenn es für manche sehr spät geworden sein dürfte, sind am nächsten Morgen die meisten pünktlich und freuen sich schon auf die ersten Workshops. Der zweite Tag hat sehr aktuelle Themen am Programm: Industrie 4.0., Beschäftigung von Flüchtlingen, Active Sourcing und vieles mehr.
Die PoP 2016 war ein voller Erfolg, auch wegen einiger Neuerungen: Ein neues Design des Plenarsaals mit modernen und bequemen Stühlen lässt alles freundlicher und offener wirken. Die Kernaussagen der Konferenzen wurden erstmalig professionell von VerVieVas auf der Bene Idea Wall live mitgezeichnet und das Konferenz-App informiert vor, während und nach der Konferenz über aktuelle Punkte für die Teilnehmer und fördert die gegenseitige Vernetzung. Auch ein neuer Conference Guide im A5-Format macht das Leben der Teilnehmer einfacher.
Ich freue mich schon auf die nächste PoP, die am 27. und 28. April 2017 wieder in Rust stattfinden wird.
Infos: www.businesscircle.at