Career Transition – Dauer der Jobsuche

Was sich in den letzten Jahren im Outplacement verändert hat
und wie lange der Prozess durchschnittlich dauert, lesen Sie in diesem Artikel.

Lee Hecht Harrison/OTM erhebt jährlich eine Statistik der österreichischen Beratungsarbeit im Outplacement. 2003 lag die Lebensmittelindustrie an der Spitze der Outplacement-Beratungen (32 %). 2018 waren es die Pharmafirmen mit 55 %. Die klassische Industrie (Konsumgüter, Automotive & Maschinen) hingegen ist im Langzeitvergleich rückläufig.

Suchdauer

Die durchschnittliche Suchdauer liegt bei 24,8 Wochen, also etwas weniger als ein halbes Jahr, gegenüber früher ziemlich unverändert. Im Krisenjahr 2008 war sie mit 29 Wochen auf dem höchsten Niveau, es dauerte damals etwa ein Dreivierteljahr, bis eine neue adäquate Stelle gefunden war. Laut Peter Holzmüller (Geschäftsführer Lee Hecht Harrison/OTM) sind stundenweise Beratungen ein guter Karriereimpuls. »Wenn in Ausschreibungen Beratungen mit 8 Stunden geplant werden, kann das leicht zur Alibihandlung werden. Denn eine erfolgreiche Career Transition braucht deutlich länger. Es ist unwahrscheinlich, in 8 bis 10 Wochen einen adäquaten Job zu finden. Wir schlagen daher vor, nicht nur die Vorbereitungen zur Jobsuche zu begleiten. Mehrstufige Bewerbungsprozesse, d. h. Gespräche mit dem Personalberater, mit Personalisten und Funktionsvorgesetzten sind das Minimum. Dazwischen dauern Entscheidungen dann 2 bis 6 Wochen (Tendenz steigend). Für die Reflexion dessen, was die Kompetenzen und was der zukünftige Job sein soll, kommen weitere 4 bis 7 Wochen dazu. Hier werden auch ein Karriereprofil festgelegt, sowie Lebenslauf, Marketingplan und Social-Media-Profile erstellt. Damit sind wir bereits bei etwa 20 Wochen. Da der Suchprozess nicht beim ersten oder zweiten Mal erfolgreich sein muss, laufen Bewerbungen sinnvollerweise parallel ab und werden durch entsprechende Kontaktgespräche (Active Connecting) unterstützt.«

Entscheidend ist das Netzwerk

Das persönliche Kontaktnetz ist mit 71 % die erfolgreichste Suchstrategie und sie nimmt in den letzten Jahren permanent zu. Im offenen Stellenmarkt wurden dagegen nur 22 % über Stellenanzeigen und 6 % über Personalberater platziert.

Trend zur Selbstständigkeit

Selbstständigkeit wird in der beruflichen Neuorientierung eine immer häufigere Option. »2018 haben sich erstmals 12 % unserer Kandidaten ein eigenes Geschäft aufgebaut. Der Anstieg ist im langjährigen Vergleich enorm«, so Peter Holzmüller. »Freelancertum« und »gig Economy« sind Schlagworte, die damit einhergehen.
Typischer Outplacement-Kandidat
Der typische Kandidat von Outplacement hat folgende Eigenschaften:
60 % sind Männer, 40 % Frauen, Trend unverändert.
Durchschnittsalter 47 Jahre, Tendenz steigend.
Dauer des letzten Dienstverhältnisses etwa 11,5 Jahre, gleichbleibend.
Kündigungsgründe sind vorrangig Reorganisationen (69 %), d. h. durch Strukturwandel verursacht. Danach folgt durch Rationalisierung (15 %), also durch konjunkturelle Gründe, verursachter Abbau.

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holzmüller

Peter Holzmüller
»Da der Suchprozess nicht beim ersten oder zweiten Mal erfolgreich sein muss, laufen Bewerbungen sinnvollerweise parallel ab.«
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