45 % aller Österreicher leiden unter Schlafstörungen. Welche Konsequenzen das hat und was Coaching zu einem guten Schlaf beitragen kann, lesen Sie hier.
Schlafstörungen sind recht unterschiedlich – manche haben Einschlafstörungen, andere wachen in der Nacht mehrfach auf und andere wiederum schlafen zwar wie ein Stein, fühlen sich in der Früh aber trotzdem nicht wirklich erholt. Schlaf hat bei uns Menschen zwei Hauptaufgaben – zum einen erholen wir uns und tanken unsere Systeme auf und zum anderen verarbeiten wir die Tagesreste und unsere Erlebnisse. Dazu hat uns die Natur zwei wichtige Phasen im Laufe des Schlafes gegeben. Wir brauchen Tiefschlafphasen, um die »Batterien« aufzuladen und wir brauchen die REM-Phasen (rapid eye movement), um die Tageserlebnisse zu verarbeiten und abzuspeichern. Was wenige wissen: Es ist vollkommen normal, ein paar Mal während der Nacht aufzuwachen – die meisten von uns bemerken das gar nicht. Schläft ein Mensch über längere Zeit nicht oder nicht gut, dann leeren sich die Energiespeicher und der Mensch ist weniger leistungsfähig, stressanfälliger, das Immunsystem ist schwächer und somit anfälliger für Krankheiten.
Ursachen von Schlafstörungen
Schlafstörungen können vielfältige Ursachen haben. Diese reichen von Umweltfaktoren wie Lärm während der Nacht, nicht ausschaltbare Lichtquellen bis hin zu schnarchenden Partnern. Auch gesundheitliche Probleme wie permanente Schmerzen oder krankheitsbedingtes oftmaliges Aufstehen während der Nacht werden als Störfaktor genannt. Rund 80 % der Schlafstörungen sind in der heutigen Zeit auf psychische Belastungen zurückzuführen. Das können Sorgen um den Job sein, Ärgernisse in der Arbeit, Existenzängste, Partnerprobleme, zu hoher Stresspegel im Alltag und vieles mehr. Aus der HRV-Messung (Herzfrequenzvariabilität) sehen wir sehr oft, dass diese Menschen während des Tages nicht mehr zur Ruhe kommen – der Sympathikus, jener Nerv, der für die Aktivierung des Menschen sorgt, ist ständig aktiv und der Parasympathikus, der für die Entspannung zuständige Nerv, schaltet sich überhaupt nicht mehr ein. Der Körper verlernt so, sich in der Abwechslung von Anspannung und Entspannung zu bewegen. Zunächst könnte sich eine Hyper-Aktivität einstellen, die dann in den meisten Fällen dazu führt, dass der Körper seine Aktivitäten einstellt. Wir nennen das dann Depression oder Burn-out.
Schlafcoaching
Schlafstörungen kann man in den Griff bekommen und die Schlafqualität erheblich steigern. Zur Unterstützung dafür gibt es Schlafcoachings bzw. Schlafseminare. Am besten beginnen Sie mit einer Messung und Aufzeichnung der momentanen Schlafqualität in einem Schlaflabor oder mittels der HRV-Messung. Dabei werden die Anzahl der Tiefschlafphasen und die Anzahl der REM-Phasen gemessen. Das dient dazu, einen »objektiven« Ausgangswert zu erhalten.
Danach erfolgt das eigentliche Schlafcoaching. Ziel ist es, dass der Coachee Methoden der Selbsthilfe erlernt, um den Teufelskreis zu durchbrechen und Techniken ausprobieren kann, die ihn dabei unterstützen, nachts wieder besser zu schlafen. Um Schlafstörungen zu eliminieren, ist es manchmal auch nötig, einige Märchen über guten Schlaf zu enttarnen und den eigenen Schlaf-wach-Rhythmus (wieder) zu entdecken. Eventuell ist es ratsam, bestehende »Altlasten« aus der Entstehungszeit zu entsorgen und offen zu sein, konkrete Techniken für einen besseren Schlaf zu erlernen.
Es steht uns allen ein sehr großer Pool an unterschiedlichen Methoden zur Verfügung, um den Parasympathikus eine Chance zu geben, sich wieder einzuschalten und für einen erholsamen Schlaf zu sorgen. Man kann auf die Schlafumgebung achten: Lichtquellen ausschalten, Handy ausschalten, Schlafzimmer entrümpeln oder besser belüften. Für manche ist es wichtig, die Schlafroutine zu überdenken, wie z. B. erst schlafen zu gehen, wenn man wirklich müde ist oder keine spannenden Horrorschocker vor dem Schlafen gehen anzusehen. Auch die Tagesroutine muss überprüft werden. Kann der Körper überhaupt noch ein- und ausschalten? Das kann man in einer 24-Stunden-HRV-Messung feststellen. Wenn nein, dann braucht er mehr Pausen – auch tagsüber – mit Bewegungs- und/oder Entspannungseinheiten. Tagsüber, wie auch nachts kurz vor dem Einschlafen hilft vielen Coachees Musik. Es gibt bereits eigens dafür komponierte Musik, die ausgleichend auf das vegetative Nervensystem wirkt. Wir verwenden sowohl die pianomedicine® von Joe Meixner als auch die wingwave® Musik. Studien haben gezeigt, dass allein 5 Minuten wingwave® Musik und die Anwendung einer einfachen Atemtechnik ausreichen, um den Parasympathikus zu aktivieren. Dreimal am Tag angewandt – und schon ist die Schlafqualität eine bessere. Es lohnt sich auch zu überprüfen, ob die Bewegung, die man macht, ausreichend und passend ist, um Stress abzubauen und ob der Zeitpunkt der für den eigenen Körper passende ist. Bewegung und Sport sind wichtig und gesund, jedoch in dem Ausmaß, in dem der Körper dadurch aktiv Stress abbauen kann. Im Schlafcoaching machen wir natürlich auch einen Blick auf die Ernährung und die Trinkgewohnheiten. Wird am Abend die Hauptmahlzeit eingenommen und ist diese dann auch noch schön deftig? Wenn ja, dann haben die Körperorgane in der Nacht viel zu tun und es ist nicht verwunderlich, dass dann der Schlaf gestört ist. Auch Alkohol stört den Parasympathikus bei der Arbeit. Was soll nun jemand konkret machen, wenn er geliebte Gewohnheiten durch »schlaffördernde« ersetzen will und wenn er plötzlich nicht den ganzen Tag durcharbeiten soll? Geht das? Diese Fragen klären sich am besten im individuellen Schlafcoaching, indem wir die wingwave® Methode einsetzen und so Ängste, Blockaden und Widerstände rasch lösen. Die Einstellung wird eine andere und dadurch erzielen die Kunden sehr gute, bleibende Erfolge. Bei dieser Coaching-Methode werden die REM-Phasen im Wachzustand erzeugt und so können stressige Erlebnisse und unangenehme Gefühle der Verarbeitung im Gehirn zugeführt werden. Das entlastet und macht den Menschen stärker, weil sich ein Gefühl von »das schaff ich« einstellt. Mit Hilfe des gut erforschten O-Ringtests, einem Muskeltest, finden wingwave® Coaches den belastenden Trigger – sei er in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft und können so punktgenau intervenieren. Wegen der hohen Eigendynamik im Veränderungsprozess erleben die Coaching-Klienten sich trotz der Anwesenheit des Coaches selbst als ihr bester Experte im persönlichen Entwicklungsprozess. Im weiteren Verlauf des Schlafcoachings erlernt der Klient Selbstcoachingmethoden wie eine spezielle Klopftechnik, Elemente aus der Progressiven Muskelentspannung von Jacobsen, Achtsamkeitsübungen und viele andere Methoden. Die besten Erfolge erzielt man durch einen individuellen Mix der Methoden, den man dann ca. 6 bis 8 Wochen lang durchführt, die Auswirkungen beobachtet und in einem Schlaftagebuch festhält. Den Abschluss bildet eine erneute HRV-Messung.