Wie es möglich ist, die Qualität von Entscheidungen zu erhöhen, erfuhren rund 20 Teilnehmer beim Seminar »Decision Quality für Business Partner«.
Ende Mai nahmen rund 20 Personen aus unterschiedlichen Positionen, nämlich Teamleiter, Controller, Sales-Verantwortliche und auch Geschäftsführer am Seminar »Decision Quality« teil, um ihre Entscheidungsqualität zu verbessern. Warum dieses Thema für nahezu jeden Menschen so relevant ist, wird in den ersten 10 Minuten klar, als einer der beiden Trainer erklärt: »Nur zwei Dinge bestimmen, wie sich Ihr Leben entwickelt: Glück und die Qualität Ihrer Entscheidungen. Sie haben nur die Kontrolle über eines der beiden Dinge.«
Laut einer Studie passieren bei rund 50 % aller strategischen Entscheidungen größere oder kleinere Fehler. Diese gilt es zu minimieren. Gerade bei komplexen Fragestellungen bzw. bei Entscheidungen unter Unsicherheit zahlt es sich daher aus, in den Entscheidungsfindungsprozess Zeit und Geld zu investieren.
Dieses Seminar, organisiert vom Controller Institut, ist Teil des Lehrgangs »Business Partner Excellence«, kann aber auch einzeln gebucht werden. Zwei Trainer begleiten die Teilnehmer, um einen Rundumblick zu ermöglichen. Von Anfang bis Ende zieht sich ein Praxisbeispiel durch das Seminar, auf das immer wieder eingegangen wird, sobald einzelne Themenblöcke abgearbeitet waren.
In den zwei Tagen wird das »Decision-Making-Modell« vorgestellt und im Detail erklärt und auch durchgearbeitet. Dieses Modell beinhaltet sechs Elemente der Entscheidungsqualität:
- Entscheidungsrahmen
- Ziele und Werte
- Alternativen
- Unsicherheiten und Szenarien
- Analyse und Bewertung
- Entscheidungen und Commitment für die Umsetzung
Die theoretischen Inputs werden durch persönliche Beispiele der Trainer und Teilnehmer ergänzt und enden häufig in spannenden Diskussionen, z. B. auch rund um das Thema »Glück«. Heinz Nusser: »Es geht immer nur darum, die Entscheidungsqualität zu erhöhen. Glück oder Pech gibt es natürlich trotzdem.«
Daniel Dantine erzählt eine schöne Metapher, um das Problem der Entscheidungen zu veranschaulichen: »Wir treffen zukünftige Entscheidungen meistens auf Basis der Vergangenheit. Das ist in etwa so, als ob Sie mit dem Auto auf der Autobahn fahren und nur in den Rückspiegel schauen. So sehen Sie zwar, was hinter Ihnen liegt, können aber dennoch auf dessen Basis keine seriöse Entscheidung treffen, ob sich vor Ihnen nicht doch ein Hindernis befindet, das Sie noch nicht wahrgenommen haben.«
Neben dem Bearbeiten des Decision-Making-Modells gibt es auch immer wieder interessante Facts über die Psychologie von Entscheidungen und über bekannte Biases (als kognitive Verzerrungen). Ein paar Beispiele gefällig?
- Menschen neigen dazu, dem Status quo eine höhere Bedeutung zuzuschreiben als einer Veränderung.
- Verluste werden stärker als Gewinne bewertet.
- Vergangenheitskosten werden fälschlicherweise mitberücksichtigt, obwohl diese für die Zukunft nicht mehr relevant sind.
Nahezu alle zukünftigen Entscheidungen beinhalten Unsicherheiten. Hier lohnt es sich, in die Erstellung von validen Daten zu investieren und Wahrscheinlichkeitsprognosen zu treffen. Eine häufige Fehlerursache ist hier die Unterschätzung möglicher Gefahren.
Das Seminar endet mit einer Zusammenfassung des Gelernten und mit einer Checkliste für zukünftige Entscheidungen.
Fazit
Nur wenige Menschen denken ernsthaft über das Thema Entscheidungsqualitität nach. Diese zwei Tage geben Impulse, konkrete Werkzeuge und Ideen mit, worauf wir bei jeder einzelnen Entscheidung im Leben achten sollten. Nicht nur bei komplexen, kapitalintensiven Projekten im Businessalltag, sondern auch im privaten Umfeld.