Digital oder emotional?

Anfang Juni fand in Wien der bereits sechste WIFI Trainerkongress statt. Mit 250 ­Besuchern, meist Trainer und HR-Verantwortliche, war der Kongress restlos ausverkauft.

Er ist in Österreich der einzige echte Trainerkongress. Kein Wunder also, dass er bis auf den letzten Platz ausverkauft war: der WIFI-Trainerkongress. Dieses Jahr fand er bereits zum sechsten Mal statt, das Motto: »Alles digital oder emotional?«

Charmant begrüßen die beiden Stimmexperten Ingrid Amon und Arno Fischbacher die Teilnehmer und geben gleich ein paar Tipps, um die Stimme für den Tag fit zu halten. Dabei überziehen sie den Zeitrahmen, aber das Warten auf den nächsten Redner lohnt sich, es ist Dirk W. Eilert.

Er ist im deutschsprachigen Raum der führende Experte, wenn es um das Thema Mimikresonanz geht. In seiner Keynote erklärt er den Teilnehmern, wie sie Emotionen von Gesprächspartnern in den Gesichtern erkennen können. Also z. B. woran sie erkennen, was ihre Seminarteilnehmer wirklich denken. Eilert: »Wir leben heute in einer Welt, in der wir mit unserem Partner im Restaurant sitzen und mehr auf das Smartphone schauen als in das Gesicht des Gegenübers. Daher wird auch jede zweite Emotion im Gesicht nicht mehr erkannt oder falsch interpretiert.« Später gibt er in seinem kurzweiligen Vortrag noch konkrete Tipps, woran Trainer erkennen können, ob die Seminargruppe noch aufnahmefähig ist. Das wird gleich in einer Übung gefestigt, bei der es vor allem darum geht, auf die Augenfalten und auf den Augenringmuskel zu blicken. »Wenn sich der Augenringmuskel zusammenzieht und sich die Schultern ein wenig anheben, ist die Freude echt und nicht gespielt«, so seine Aussage.

12 Workshops bzw. interaktive Vorträge bieten danach Gelegenheit, sich mit den unterschiedlichsten Themen der digitalen und emotionalen Aspekte des Lernens zu befassen. Auch unterstützt durch ausgesuchte Fachaussteller, die – wie zum Beispiel das interaktive Whiteboard von smartwall Austria – zeigen, dass Fotoprotokolle das Medium von gestern sind. Stichwort »digital«: Die Keynotes und Eindrücke des Kongresstages werden live durch Graphic-Recording mitgezeichnet und können am Ende des Kongresses bereits digital abgefragt werden.
Positionieren
Im Workshop »Ausgezeichnet Positionieren« von Gerd Kulhavy, Geschäftsführer Speakers Excellence, geht es um Trainer- und Speakerhonorare und welche »Hausaufgaben« Trainer machen sollten, um durch eine perfekte Positionierung zur Marke zu werden. So ist z. B. Lothar Seiwert die Marke für Zeitmanagement und ein Vortrag von ihm kostet um die 7.500,– €. »Der Auftraggeber zahlt nicht für einen Vortrag über das Thema Zeitmanagement so viel – denn dafür gibt es auch in guter Qualität Referenten für 2.000,– €, sondern für die Marke ›Lothar Seiwert‹, betont Kulhavy. »Um als Top-Trainer oder -Speaker erfolgreich zu sein, muss man nicht zwangsläufig besser in etwas sein, sondern einfach nur anders«, ist eine Kernaussage des Workshops.

Die zweite Keynote präsentiert Neurophysiker Werner Gruber. In seinem Vortrag »The Big Brain Theorie« erklärt er, wie das Hirn eines Menschen funktioniert, und wie dieses Wissen einem Trainer beim Trainieren helfen kann. Dass Werner Gruber auch als Kabarettist bekannt ist, zeigt er durch seine humorigen Einlagen, die nicht immer jedermanns Sache sind.

Nach einer kurzen Zusammenfassung gibt es am Abend im Rahmen der Campari-Lounge bei italienischen Mixgetränken und Musik noch die Möglichkeit, zahlreiche Themen im kleinen Kreis zu besprechen. Fazit: ein sehr erfolgreicher Kongress, tolle Workshops, tolle Organisation.

Save the Date:
Der Trainerkongress 2018 findet am 7. Juni im wko campus Wien statt.

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