Wie funktionieren digitale Marktplätze? Wie baue ich mir eine digitale Marke auf?
Und wie nutze ich Social-Media-Plattformen für den Verkauf?
Ein brandaktuelles Thema, dargestellt in einem modernen Format, erleben die Teilnehmer bei der Open-Space-Veranstaltung zum Thema »Digitales Verkaufen«, veranstaltet von VBC mit der WKO als Kooperationspartner. Rund 90 Verkaufsmanager und Geschäftsführer lauschten gespannt den Ausführungen im großen Saal der WKO in Wien.
Sobald die Teilnehmer den Veranstaltungssaal betreten, wird offensichtlich: Der Tag wird kein Seminartag, wie man ihn gewohnt ist. Denn die Bestuhlung ist kreisförmig, keine Tische, keine Bühne. In der Mitte des großen Kreises spricht Niklas Tripolt (Geschäftsführer VBC) die einleitenden Worte und stellt klar, wie wichtig es ist, Digitalisierung auch in den Verkauf einzubauen.
Danach erklärt er den Ablauf des Tages und die Organisation dieses Events.
Open Space ist eine Methode der Großgruppen-Moderation. Die Teilnehmer liefern brennende Themen und Anliegen. In mehreren Arbeitsgruppen/Workshops gelingt es dann in kurzer Zeit, eine große Vielfalt an kreativen, wirkungsvollen Ideen, Lösungen und Maßnahmen zu generieren. Bei diesem Open Space ergeben sich 16 Workshopthemen rund um das Hauptthema »Digitales Verkaufen«, die in jeweils 3 Runden à ca. 80 Minuten diskutiert werden. Jeder Teilnehmer kann frei wählen, an welchen Workshops er teilnimmt und auch die Diskussionsgruppe wechseln, je nachdem was für ihn am spannendsten ist und wo er sich einbringen will. Die Vielfalt, die sich an Themen ergibt, ist einer der spannenden Punkte an diesem Format. »Virtual Reality als Sales Pusher«, »Digitale Marktplätze nutzen«, »Wie baue ich einen Sales Funnel auf?«, »Wie kann ich eine Marke über Social Media etablieren?« oder »Wie schaffe ich es, dass Kunden für Online-Content zahlen?« sind ein paar Beispiele der Themen, die den Teilnehmern auf dem Herzen lagen. Um fachlich zu unterstützen, sind auch Experten in den Workshops dabei, wie Martina Saller (Microsoft), Dominik Rechberger (OnlineRocker), Andreas Fraunberger (Junge Römer), Robert Seeger (Agentur für Kommunikationskunst) und Oliver Feldkircher (digiPULS GmbH).
Amazon & Co als Verkaufskanal
Bei jedem der einzelnen Kurzworkshops gibt es einen Gastgeber – jene Person, die das Thema eingebracht hat.
Oliver Feldkircher bringt im Workshop über digitale Verkaufsplattformen seine langjährige Erfahrung als amazon-Seller ein und spricht über die Möglichkeiten, Chancen und Gefahren die sich ergeben, wenn über amazon und andere Verkaufsplattformen wie ebay oder alibaba verkauft wird. Er meint dazu: »Früher haben Unternehmen überlegt, was sie tun müssen, um zum Kunden zu kommen. Heute müssen sie sich überlegen, was sie tun müssen, damit die Kunden zu ihnen kommen.« Amazon ist mittlerweile die größte Suchmaschine geworden, wenn es um Produkte geht. Daher muss jeder Verkäufer überlegen, ob das nicht eine geeignete Plattform darstellt. Amazon bietet seinen Verkäufern mehrere Möglichkeiten betreffend Abrechnung, Versand und Produktplatzierung. Es ist ein spannender Wissensaustausch mit einem wahren Experten auf dem Gebiet.
Social-Media-Marketing
In einem anderen Workshop wird diskutiert, wie man über Social-Media-Kanäle seine Produkte verkaufen, bzw. seine Marke etablieren kann. Eines der Hauptprobleme dabei ist, dass die Unternehmen das posten, wovon sie glauben, dass es ihre »Follower« interessiert. Was fehlt, ist die Strategie, gemeinsam mit einem Redaktionsplan und einem Controlling. Nur so kann herausgefunden werden, welche Beiträge wirklich erfolgreich sind. Ebenfalls interessant ist das Credo, dass Instagram die Social-Media-Plattform der Zukunft zu sein scheint und Facebook ablösen wird. Bei den Themen geht es darum, den Inhalt in den Vordergrund zu stellen, nicht das Unternehmen: So postet beispielsweise ein Hersteller von Tauchgeräten primär interessante Unterwasserbilder und -videos, statt mit Produktwerbung aufzufahren. Eine Strategie, die sich als erfolgreich erwiesen hat, lautet wie folgt: 12 Posts pro Monat, davon 5 über die Marke, 2 über Employer Branding, 3 über eigens generierte Inhalte und 2, in denen konkrete Produkte vorgestellt werden. Um zu sehen, wie erfolgreich die Posts sind, lernen wir die Interaktionsrate kennen. Diese ergibt sich aus den addierten Interaktionen der letzten drei Posts, geteilt durch die Anzahl der »Follower«. 10 % und höher ist hier ein sehr guter Wert.
Personal Brand
Robert Seeger diskutiert in seinem Workshop über die »persönliche Marke« im Internet. Er sagt: »Kunden googeln immer die Person, die hinter einem Unternehmen steht. Daher ist es wichtig, eine positive digitale Reputation zu haben.« Dabei gilt es bei jedem Post, die »3 Hs« zu beachten: Hirn, Herz und Haltung. Wir lernen, wie wir eine interessante digitale Person werden und dass es völlig unmöglich ist, es jedem recht zu machen. »Wichtig ist es, eine klare Meinung zu haben und dafür zu stehen. Und diese eben auch zu kommunizieren. Das wird nicht jedem gefallen, aber das muss es auch nicht«, rät der Experte. Im Laufe der Diskussion erzählen auch andere Teilnehmer, beispielsweise eine Dame, die ein lokales Geschäft für Kinderschuhe betreibt, über ihre Erfahrungen beim Aufbau einer Social-Media-Kampagne. Alle Teilnehmer lernen voneinander.
Nach insgesamt drei Workshop-Runden fassen die Teilnehmer kurz ihre Erfahrungen zusammen, und diskutieren noch bei Kaffee und Kuchen über ihre Umsetzungsstrategien der neuen Inputs.