Der Bedarf an passgenauen Trainings steigt, das Design dafür gewinnt immer mehr an Bedeutung. Anna Langheiter bietet daher eine Weiterbildung zum Trainingsdesigner an.
Um ein erfolgreicher Trainer zu sein, bedarf es vieles: Fach- und Methodenwissen, Wirtschaftsverständnis, Erfahrung, Menschenkenntnis und die Liebe im Umgang mit Menschen. Methodenwissen impliziert auch das Wissen um ein passendes Trainingsdesign. Besonders wichtig ist dieses Wissen, wenn Seminarkonzepte für fremde Trainer designt werden und nicht nur für das eigene Training.
Zielgruppe dieser 6-tägigen Weiterbildung sind daher sowohl externe als auch interne Trainer sowie Personalentwickler, die für das Konzipieren von Seminaren verantwortlich sind.
Am ersten Tag erfolgt eine umfangreiche Einführung mit der obligaten Vorstellungsrunde, einer Erwartungsabfrage und einer Kennenlern-Übung. Dabei ging es nicht nur darum, die unterschiedlichen (neuen) Übungen kennenzulernen, sondern auch um die Reflexion dieses Themas. Wann soll welche Kennenlern-Übung stattfinden? Braucht man in einem eintägigen Seminar viel Zeit fürs Kennenlernen? Oder ist das Zeitverschwendung? Wie sollte man diese gestalten, wenn man einen längeren Lehrgang zusammen absolviert? All das sind Überlegungen, die ein Seminardesigner berücksichtigen muss. Inwieweit soll ein Lernteam etabliert werden? Die Antwort darauf wird bei einem Fachseminar sicher anders ausfallen als bei einem Persönlichkeitsseminar.
Trainingsdesign beinhaltet 4 Prozesse: Den Designprozess, den Trainingsprozess, den Transferprozess und den Evaluierungsprozess. Diese Prozesse werden in der Ausbildung umfangreich behandelt und geübt.
Vor jedem Konzipieren eines Trainings ist es notwendig, den Trainingsbedarf zu analysieren. Was sollten die Teilnehmer nach dem Training anders machen als vorher?
Im zweiten Schritt geht es um die Aufbereitung der Inhalte. Welche Inhalte soll der Trainer in welcher Form vermitteln? Und welches Design braucht es dafür? In der Folge sollte es ein Pilotprojekt geben, bei dem der Trainingsdesigner anwesend ist und bei Bedarf das Konzept ändert. Im 4. Schritt geht es um die Schulung der Trainer, die dieses Seminar später trainieren werden. Im 5. Schritt wird das Training evaluiert. Sind die erwünschten Ergebnisse eingetroffen?
Im Lehrgang erarbeiten die Teilnehmer ein konkretes Praxisprojekt: Sie erstellen ihr Seminardesign. Im Laufe der Ausbildung können hier verschiedene Ansätze und Übungen ausprobiert werden, sodass nach den 6 Tagen ein perfektes Trainingsdesign vorhanden ist.
Anna Langheiter: »Besonders wichtig beim Konzipieren ist es, ›das Ende im Kopf zu behalten‹. Die zu stellende Frage ist immer: Was sollen die Teilnehmer danach können? Ist die jeweilige Übung wichtig, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen?«
Um ein Seminar zu designen, sollten Trainer die Grundprinzipien des Lernens verstehen:
Positive Lernumgebung
an Bekanntes anknüpfen
Nutzen in der Zukunft verständlich machen
aktives Involvieren der Teilnehmer
Erfolge messbar machen
wiederholen (in unterschiedlichen Formen)
Das Design des Lehrgangs selbst bietet perfektes Anschauungsmaterial. So kann die Gruppe auf einer Meta-Ebene regelmäßig das Gelernte reflektieren. Dieser Lehrgang dient vor allem zur Professionalisierung der Weiterbildungsbranche, um den Nutzen eines Seminars für die Unternehmen noch größer und vor allem besser messbar zu machen.