Home-Office gehört in vielen Firmen aller Branchen inzwischen zum Büroalltag. Das Arbeiten von zu Hause aus ist laut neuesten Studien mit einer erhöhten Produktivität der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verbunden – klingt schon einmal sehr vielversprechend. Führungskräfte dürfen bei der Home-Office-Option aber nicht nur auf die Produktivität achten, sondern sollten sich auch Gedanken um die Gesundheit im Team machen. In unserem Beitrag zeigen wir, wie man im Home-Office gesund arbeitet und warum die Gesundheit auch Chefsache ist.
Studien belegen: Mehr als 60 % der Arbeitnehmer arbeiten im Home-Office produktiver als am normalen Arbeitsplatz. Kein Wunder also, dass viele Teams inzwischen auch regelmäßig im Home-Office arbeiten. Wo es Vorteile gibt, sind aber auch immer Nachteile zu finden: Mit der Heimarbeit geht in den meisten Fällen mangelnde Bewegung einher, weil beispielsweise der Weg zur Arbeit wegfällt und zu Hause ein völlig anderes Setting zu finden ist: Laptop statt verstellbarer Bildschirme, ein Holzstuhl und der Küchentisch statt ergonomischem Bürostuhl und höhenverstellbarem Schreibtisch.
Manche Experten gingen in den letzten Jahren sogar so weit und stellten die These in den Raum, dass das Home-Office selbst, auf lange Sicht gesehen, sogar zu Todesfällen führen könne, wenn man der mangelnden Bewegung keinen Ausgleich schafft. Ganz so schwarz wollen wir nicht sehen, wir möchten aber kurz aufzeigen, welche gesundheitlichen Probleme bei zu wenig Bewegung auftreten können:
Folgen von zu wenig Bewegung © yaasa.com
Spätestens dann, wenn man als Führungskraft bemerkt, dass im Team solche gesundheitlichen Probleme auftreten, sollte man etwas unternehmen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können nämlich im Home-Office einiges tun, um für Bewegung zu sorgen – dazu später mehr.
Gesundes Home-Office: Voraussetzungen schaffen
Nur ein gesunder Arbeitnehmer kann auch produktiv arbeiten und Projekte erfolgreich abschließen. Aus diesem Grund gehört eine sogenannte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers zu einem rechtmäßigem Dienstverhältnis – auch im Home-Office. Führungskräfte müssen also dafür sorgen, dass Mitarbeitende beispielsweise einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz haben und sich wohl fühlen. Natürlich kann der Arbeitsplatz im Home-Office nicht für jeden Mitarbeitenden in der gleichen Form wie im Büro eingerichtet werden. Aus diesem Grund zeigen wir hier ein Best-Practice-Beispiel für gute Voraussetzungen für körperliche Gesundheit im Home-Office:
Ergonomische Ausstattung im Home-Office
Diese Kostenstelle würde explodieren, wenn Führungskräfte für jedes Teammitglied ein komplett ergonomisches Setting im Home-Office einrichten würden. Einige wenige Änderungen haben allerdings schon große Wirkung, weshalb auf Büromobiliar verzichtet werden kann. Das Bereitstellen von höhenverstellbaren Bildschirmen, an welchen die Mitarbeiter/innen ihre Laptops anschließen, sorgen häufig schon für große Erleichterung. Unabhängig davon, wie hoch der verfügbare Tisch ist, werden sie so eingestellt, dass eine gesunde Kopfneigung entsteht.
Auch das Anschließen von externen Geräten wie Tastatur und Maus sorgt für mehr Ergonomie am Arbeitsplatz und ist mit noch niedrigeren Kosten verbunden.
Auch mal im Stehen arbeiten
Als Führungskraft sollte man seine Mitarbeiter motivieren, immer wieder im Stehen zu arbeiten. Das kann zu Hause beispielsweise gut in der Küche umgesetzt werden: Die Kücheninsel oder -theke wird kurzerhand zum Steh-Schreibtisch umfunktioniert. Man sollte aber darauf achten, dass der Laptop oder der Bildschirm etwas erhöht steht. Arbeiten im Stehen hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile:
Vorteile beim Arbeiten im Stehen © yaasa.com
Aber Achtung: Beim Arbeiten im Stehen muss auf einen geraden Rücken geachtet werden. Außerdem sollte man die Position immer wieder verändern und das Körpergewicht mal auf das eine und mal auf das andere Bein verlagern.
Sport ins Home-Office einbauen und nach Feierabend fördern
Sportliche Betätigung kann ebenso im Büroalltag zu Hause eingebaut werden, vor allem dann, wenn Führungskräfte dem Team extra Zeit dafür einräumen. Wie wäre es also mit 15 Minuten pro Tag „Bewegungs-Pause“ für alle? Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können in dieser Zeit eine Runde um das Haus drehen, Kraft-Übungen zu Hause machen oder – für Cardio-Profis – auf der Terrasse seilspringen. Bewegung sorgt nicht nur für körperliche Fitness, sondern baut gleichzeitig Stress ab. Genau das Richtige also für einen arbeitsintensiven Home-Office-Tag.
Hier unsere gesammelten Ideen, wie der Chef ein wenig Bewegung in den Alltag des Teams bringen kann:
- Besprechungen, die nicht unbedingt viele Notizen benötigen, können auch prima bei einem Spaziergang in der frischen Luft gehalten werden.
- Bewegungspausen für das gesamte Team einführen – das tut auch dem Chef Chef selbst gut!
- Gemeinsame Ausflüge im Freien sind auch in Pandemiezeiten gut umsetzbar.
- Fitness-Zuschuss auszahlen, z. B. für ein Fitness-Studio oder andere Bewegungs-Kurse: In Deutschland haben Arbeitgeber die Möglichkeit, ihrem Team einen Zuschuss von 600 Euro jährlich für gesundheitsförderliche Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.
Gut zu wissen: Chefs sollten davon absehen, ihren Mitarbeitern Fitnessübungen und Ähnliches via E-Mail zu senden – das kann schnell einmal in den falschen Hals geraten und dann genau das Gegenteil bewirken.
Fazit: Gesundheit im Home-Office ist auch Chefsache
Abschließend kann man vor allem eines festhalten: Die Gesundheit der Mitarbeiter in einem Unternehmen hängt auch immer davon ab, was der Chef dafür tut. Als Vorgesetzter hat man einige Möglichkeiten, um dem Team Bewegung während der Arbeitszeit zu ermöglichen. Da Home-Office pandemiebedingt in vielen Branchen zu einem fixen Bestandteil des Büroalltags geworden ist, müssen sich Führungskräfte spätestens jetzt mit den Auswirkungen auf die Gesundheit vertraut machen.