Impulse, über die man spricht

 Beim jüngsten Impulstag des WIFI Management Forums konnten die Teilnehmer wertvolle Impulse über agile Methoden für das resiliente Unternehmen mitnehmen.

Bereits seit 15 Jahren bietet das WIFI Management Forum in Kooperation mit »Die Presse« zu aktuellen Führungs- und Managementthemen zweimal im Jahr Impulstage. Ende April waren zum Thema Resilienz und agile Methoden erneut drei Topredner eingeladen.

Den Auftakt machte Lukas Zenk (Professor an der Donau-Universität Krems im Bereich Innovations- und Netzwerkforschung) mit dem Vortag »Das Unplanbare planen – geht das überhaupt?« Ja, meint Lukas Zenk und zeigte auf, wie es Unternehmen trotz der aktuellen rasanten Veränderungen immer wieder gelingen kann, in einen stabilen Zustand zu kommen.

Als Voraussetzung dafür sollten Unternehmen für ihre Branche klären, welche Technologien der Industrie 4.0 die größten Veränderungen auslösen werden. Diese Veränderungen wiederum sollten proaktiv genutzt werden, um im Markt selbst disruptiv zu agieren. Das beste Beispiel ist für Lukas Zenk der Einstieg von amazon ins E-Book-Business.
Improvisation
Und schließlich die Improvisation – wie geht man mit dem nicht Vorhersehbaren um? Das geht nicht ohne Übung, sagt Lukas Zenk. Denn um spontan agieren zu können, braucht man ein agiles Mindset, bei dem ganz andere Gehirnareale beansprucht werden. Als Beispiel für eine tolle »Übungsgelegenheit« empfiehlt Lukas Zenk Improvisationstheater, wo er selbst regelmäßig seine Improvisationsfähigkeiten trainiert.

Ingrid Preisegger (Partnerin der Trigon Entwicklungsberatung) stellte in dem zweiten Vortrag des Nachmittags das Trigon-Modell der »Organisationalen Resilienz« vor. Diese Methode ermöglicht es Unternehmen, die Organisation wie ein Radar zu analysieren und aus dieser »Resilienz-Diagnose« entsprechende Interventionen abzuleiten.
Die vier Dimensionen sind die Führungskraft bzw. jeder Einzelne, das Team und die Organisation innen sowie außen.
Das Individuum kann seine persönliche Resilienz beispielsweise durch emotionale Selbststeuerung stärken. Zwei Grundprinzipien dabei sind der eigene Blickwinkel (ist das Glas halb voll oder leer?) und die Akzeptanz von Dingen, die aktuell nicht veränderbar sind bzw. das Nutzen des eigenen Handlungsspielraums. Ebenso dazu gehört ein guter Umgang mit Spannungsfeldern (z.B. Agilität vs. Stabilität) – hierbei geht es nicht um ein »entweder oder«, sondern je nach Situation um ein »sowohl als auch«. Schließlich stärken auch achtsames Tun und Sinn & Balance im eigenen Leben die eigenen Resilienz.

Im Abschlussvortrag widmete sich Kurt Guwak  (Geschäftsführer der promitto organisationsberatung) den Menschen in Organisationen und was sie brauchen, um mit Veränderungen resilienter umgehen zu können bzw. was Führungskräfte dazu beitragen können.

Tatsache ist, dass Veränderung – mit der wir in unserer VUKA-Welt fast laufend konfrontiert sind – für viele das Gegenteil von Sicherheit bedeutet und somit Angst auslöst. Wenn wir uns jedoch stark und selbstwirksam erleben – also innere Sicherheit durch brauchbare Lösungsmuster haben – dann werden Veränderungen eher als Herausforderung gesehen. Führungskräfte können Mitarbeiter stärken, indem sie Autonomie geben, Sinn vermitteln, Gemeinschaft erlebbar machen und selbst als Vorbild agieren.

Resümee
Die drei Vortragenden haben einen sehr gut verständlichen, interessanten und abwechslungsreichen Bogen rund um das Thema Resilienz gespannt. Anwesende Führungskräfte bekamen viele wertvolle Tipps und Ansätze für sich selbst und zur Gestaltung im eigenen Unternehmen.

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