Im Rahmen von #lernenausderkrise untersuchen 14 Fachexperten in Zusammenarbeit mit der WU Executive Academy alle Fachbereiche von Unternehmen und die organisatorischen Veränderungen bedingt durch die Corona-Krise.
„Heute gemeinsam lernen, was Unternehmen morgen stark macht“ ist der Leitsatz jener Initiative, die Katharina Sigl gemeinsam mit ihren Projektpartnern Margit Berner und Thomas Dorner in den letzten Wochen in Österreich zum Leben erweckt hat.
Eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, all die Erkenntnisse und Learnings der letzten Wochen von Managern der unterschiedlichsten Fachbereiche aus den unterschiedlichsten Unternehmen zusammen zu führen.
„Dabei steht weder die Erstellung eines futurologischen Werkes noch eine fokussierte Branchen-Analyse im Mittelpunkt unseres Interesses“, betont die Initiatorin Katharina Sigl. „Diese Werke werden ohnehin in unterschiedlichen Tiefen bereits von vielen Branchenverbänden oder Zukunftsforschern angeboten.“
Katharina Sigl unterstreicht, dass sie mit den von ihr ausgesuchten 14 Fachexperten einen fachkundigen 360°- Blick auf alle Fachbereiche von Unternehmen werfen wird. „Wir reden mit verantwortlichen Kompetenzinhabern und Managern von Finanz, HR, Produktion, Einkauf, Vertrieb, Marketing, Customer Service, IT, Geschäftsführung bis hin zu Innovation und Digitalisierung, um deren Learnings festzuhalten und eine erste Bewertung vorzunehmen. Dabei geht es uns nicht um ein Ranking, welches Unternehmen beispielsweise Lieferengpässe kompetenter gehandhabt hat oder eben nicht. Wichtig ist, dass wir gut verstehen, welche Maßnahmen effektiv und welche ineffektiv waren. Aber ebenso ungeschönt diskutieren, was gefehlt und möglicherweise sehr hilfreich gewesen wäre,“ so Sigl. Für die Umsetzung hat sich Sigl kompetente wissenschaftliche Partner an Bord geholt: Helga Pattart-Drexler von der WU Executive Academy und Wolfgang Elsik von der WU Wien begleiten diese Initiative aktiv – sowohl als Experten als auch in der mehrphasigen Untersuchung.
„Als WU Executive Academy freut es uns sehr diese Initiative unterstützen zu können. In unserer täglichen Arbeit mit Unternehmen und Führungskräften setzen wir auf Praxisimpulse und tägliches Lernen. Wer offen ist aus den Fehlern zu lernen und sich stetig weiterzuentwickeln wird auch erfolgreich sein. Dafür einen Beitrag zu leisten und auf Fortschritt zu setzen, ist Teil unserer Journey,“ so Helga Pattart-Drexler von der WU Wien.
Nur wenn dieses Wissen branchenübergreifend und auch über Unternehmensgrößen hinweg geteilt wird, sind Unternehmen für kommende Krisen und Herausforderungen besser gerüstet. Und, dass es immer wieder Krisen geben wird, davon scheint die Initiatorin überzeugt zu sein. Für sie ist die Corona-Krise bereits die dritte Krise in ihrem Berufsleben – und so wie alle Krisen vergangen sind, wird auch diese vergehen.
Aber eines wäre verwerflich – nichts aus dieser Krise zu lernen. Und die Gefahr scheint durchaus gegeben. Denn wenn der Motor der Wirtschaft, und sei es auch nur ganz leise, zu schnurren beginnt, liegt jegliche Konzentration wieder auf dem Tagesgeschäft. Vergessen, dass da etwas war. Vergessen auch die Aktivitäten, von denen Unternehmen in Zukunft bei anschwellenden Krisensituationen, die nicht immer von einem Virus ausgehen müssen, profitieren könnten.
Wie geht resilient in die neue Normalität?
Die Frage, was Unternehmen resilient – also salopp übersetzt widerstandsfähig macht –, kann nicht eindimensional beantwortet werden. Schon gar nicht in einer Zeit, in der Finanz- und Warenströme global miteinander vernetzt sind. Und, eines liegt wohl oder übel auf der Hand: Auch wenn durch diese Krise nun, zumindest politisch, eine Reshoring-Bewegung nach Europa gefordert wird: bis dieses Ziel erreicht ist, wird noch es noch lange dauern.
So wenig eindimensional, wie diese Antworten sind auch die Learnings der Unternehmen. Denn abgesehen von der Betrachtung auf der fachlichen Ebene muss – und das ist ein weiteres Anliegen der Initiative, das Zusammenspiel von Einheiten und die Veränderungen in der Organisation hinterfragt werden. Um im „NewWork Sprech“ zu bleiben: das Funktionieren der Silos stellt einen integrativen Bestandteil der Untersuchung dar.
Stefan Ströbitzer, ehemaliger Ö3-Chef und stellvertretender Fernsehdirektor im ORF und Fachexperte für Kommunikation bringt es auf den Punkt: „Wir werfen wirklich einen ganzheitlichen Blick auf die Auswirkungen der Krise und die daraus abzuleitenden Learnings.
Ein Beispiel: Digitalisierung ist nicht nur ein IT-Thema, sondern auch eine Kultur- und Workflow-Veränderung. Der beste digitale Shop bleibt wertlos, wenn das Unternehmen nicht gelernt hat, seine Produkte digital zu kommunizieren und zu vermarkten. Die Digitalisierung wirksam zu managen, bedeutet von der Produktentwicklung über den Vertrieb bis hin zu Marketing und Kommunikation alle miteinzubeziehen. Das wollen wir gemeinsam mit ausgewählten Interview-Partnern untersuchen, um Österreichs Wirtschaft die richtigen Learnings zu präsentieren. Und um die Resilienz der österreichischen Wirtschaft nachhaltig zu steigern.“
In Sachen Resilienz eint die Initiative #lernenausderkrise und die Industriellen Vereinigung Österreich ein gemeinsames Ziel: Unternehmen nachhaltig zu stärken: „Wir begrüßen ausdrücklich das Ziel des Projekts, die Auswirkungen der Corona-Krise branchenübergreifend zu untersuchen und daraus die entsprechenden Learnings zu ziehen. So kann es gelingen, die Resilienz zu steigern und Unternehmen fit für künftige Herausforderungen zu machen“, bestätigt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung.
Anschlussfähig durch Fachexperten
Die Qualität der Initiative hängt maßgeblich von den handverlesenen Fachexperten ab. „Nur Personen, die Leitungsfunktionen inne hatten und den tatsächlichen Alltag in Unternehmen aus eigener Erfahrung kennen, sind für mich – neben der fachlichen Qualifikation – geeignete Fachexperten für diese Initiative“ unterstreicht Katharina Sigl, die selbst 23 Jahre lang für die Leitung der Abteilung Marketing im Innovationsunternehmen Festo verantwortlich war. Die Fachexperten dieser Initiative stellen Fragen, die am Punkt sind und den Dingen auf den Grund gehen. So kann nachhaltiges Lernen gelingen, so kann Kollaboration wirklich gelebt werden.
Die 14 Fachexperten sind:
Thomas Dorner – Vertrieb
Wolfgang Elsik – Organisation
Günther Jauck – Einkauf
Jürgen Kaiser – Finanzen
Thomas Laszlo – IT
Helmut Maier – Geschäftsführung
Wolfgang Neumayer – Produktion
Helga Pattart-Drexler – Leadership
Annabell Pehlivan – Innovation
Heinz Popovic – Digitalisierung
Heike Reising – Customer Service
Katharina Sigl – Marketing
Stefan Ströbitzer – Kommunikation
Herbert Steinhauser – Human Ressource