Lernen heute und morgen

Der hybride WIFI Trainingskongress stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz und ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.

Der WIFI Trainingskongress 2024 überzeugte mit einem zukunftsweisenden hybriden Format. Mitte Mai begrüßte er rund 80 Teilnehmer aus ganz Österreich vor Ort, die in Workshops und Keynotes wertvolles Wissen erwarben. Parallel dazu verfolgten etwa 80 weitere Teilnehmer das spannende Programm remote über ihre Bildschirme und waren dank interaktiver Tools aktiv eingebunden und mussten so keine lange Anreise auf sich nehmen.

Christian Faymann (Institutsleiter des WIFI Wien), begrüßte die Kongressteilnehmer pünktlich um 9.00 Uhr mit einem engagierten Appell, die vielfältigen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz wahrzunehmen und zu nutzen. Als langjähriger Enthusiast und Experte im Bereich KI ist er davon überzeugt, dass diese Technologie auch in der Erwachsenenbildung enorme Potenziale birgt und neue Wege eröffnet.

Die Podiumsdiskussion zum Thema »Ist der Faktor Mensch im Bildungsprozess ein Auslaufmodell? Wo bleiben in Zeiten der KI die Trainer?« brachte unterschiedliche Perspektiven und spannende Einsichten zutage.

Selina Thaler (Redakteur DERSTANDARD), vertrat die Ansicht, dass der menschliche Faktor in der Erwachsenenbildung auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. KI-Tools sieht sie dabei als wertvolle Unterstützung, um Trainings noch effizienter zu gestalten.

Tilia Stingl de Vasconcelos Guedes (FH WKW Digital Economy) pflichtete ihr bei und betonte die Bedeutung des Erfahrungslernens, bei dem menschliche Interaktion unverzichtbar ist.

Die lebhafte Diskussion zeigte, dass das Thema KI in der Erwachsenenbildung viele Fragen aufwirft und kontrovers diskutiert wird. Einigkeit herrschte darüber, dass die Entwicklungen aufmerksam verfolgt und gestaltet werden müssen, um das Potenzial von KI optimal zu nutzen und zugleich die Stärken menschlicher Trainer zu bewahren. Bei einer Umfrage bei den Teilnehmern kam heraus, dass bereits 80 % KI-Tools in ihrer täglichen Trainer-Arbeit nutzen.
Vor allem zur Erstellung von Lehrmaterialien, Präsentationen und zum Brainstorming. Aber auch als hilfreiches Tool zum Schreiben von Angeboten wird ChatGPT immer öfters verwendet.

Der Kongress bot den Teilnehmern in zwei Workshoprunden die Möglichkeit, sich aus einem vielfältigen Angebot von dreizehn spannenden Themen jeweils eines auszusuchen. Ergänzt wurde das Programm durch eine inspirierende Keynote-Rede von Carina Zehetmaier zum Thema »Zukunft Lernen: KI in der Erwachsenenbildung – Wie Technologie den Trainingsalltag revolutioniert und herausfordert«. Dabei ging sie auf Tools ein, aber auch auf wesentliche rechtliche Themen wie das Urheberrecht von Fotos und Texten. Sie rät Trainern dringend dazu, sich ab sofort regelmäßig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Zudem gab es viele Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch über die eigenen Erfahrungen mit KI.

Im Workshop »KK versus KI – Kognitive Kontrolle (KK) bleibt überlebenswichtig« von Johannes Gosch ging es um die Bewusstwerdung jener Fähigkeiten, Funktionen sowie Kompetenzen, die uns über Jahrtausende das Überleben gesichert haben.

Gernot Winter (Magazin TRAiNiNG und superintelligenz.eu) erklärte in seinem Workshop, wie Trainer den Lerntransfer für ihre Seminare durch einen eigenen Chatbot auf ein neues Level heben können und demonstrierte, dass die neuen Technologien einen niederschwelligen Einstieg erlauben.

Der nächste WIFI-Trainingskongress ist für den 15. Mai 2025 angesetzt und wird voraussichtlich wieder am WIFI Wien stattfinden.

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