Anfang Juni fand der 7. WIFI Trainerkongress in Wien statt. Hochkarätige Speaker hielten Keynotes, zahlreiche spannende Workshops standen zur Wahl.
Rund 200 selbstständige Trainer und Personalentwickler nahmen am 7. Trainerkongress teil, um sich über aktuelle Themen zu informieren und am Laufenden zu bleiben.
Das Motto »Lernen ist Vielfalt« begleitet die Teilnehmer den ganzen Tag. So gibt es z. B. erstmalig die »Galerie der Vielfalt«, an der sich die Teilnehmer mit all ihrer Unterschiedlichkeit verewigen können. Schnell wird dadurch klar, wer die anwesenden Teilnehmer sind, woher sie kommen und welcher Generation sie angehören.
Apropos Generationen: Genau darum geht es in der Eröffnungs-Keynote von Steffi Burkhart, dem Sprachrohr der Generation Y. Sie spricht über die fünf Generationen, die derzeit unsere Gesellschaft ausmachen: Generation Z, Y, X, Babyboomer und die Generation »Wirtschaftswunder«. Die Expertin erklärt einleuchtend, dass in der VUCA-Welt, in der wir leben, die Erfahrung der älteren Generationen nicht mehr so viel Wert hat wie früher. »Zu schnell verändert sich alles im Wirtschaftsleben. Somit sind viele Erfahrungen unnötig geworden und helfen heutzutage nicht mehr, aktuelle Probleme zu lösen«, so ihr Credo. Am Ende ihrer mitreißenden Keynote appelliert sie an die HR-Abteilungen, die Weiterbildungsmöglichkeiten für jüngere Generationen attraktiv zu machen und das, was seit 30 Jahren oder länger getan wird, einfach zu hinterfragen. Moderne Lernformate wie Flipped Classroom, Virtual Reality oder andere wirken ansprechend und machen bei entsprechendem Angebot die Arbeitgeber attraktiv. Junge Leute sind es gewohnt, Weiterbildung über verschiedene Kanäle zu beziehen, und zwar on demand – dann, wann sie es brauchen. Und nicht bei einem Seminar, das in 3 Monaten stattfindet.
In den beiden »Workshop-Runden« können die Teilnehmer 2 aus insgesamt 13 verschiedenen Themen und Referenten auswählen. Einen dieser Workshops hält Sabine Prohaska zum Thema »Der Chef im Seminar – und andere Störfaktoren«. Wir diskutieren den Umgang mit Besserwissern, Nörglern, Handy-Hantierern und anderen Störern, die in einem Seminar zur Herausforderung werden – und besprechen, wie Trainer damit professionell umgehen können. Prohaska: »Ein Handyverbot zu erteilen, wird heutzutage wohl keinen Sinn mehr ergeben. Aber es können gemeinsam Regeln vereinbart oder das Handy bewusst ins Seminar integriert werden.« Wenn der Chef im Seminar dabei ist, rät die Trainerin immer im vorhinein abzuklären, in welcher Rolle er mitmacht. Als offizieller Teilnehmer oder nur als Beobachter? Bei manchen Mitarbeitern kann die Anwesenheit des Chefs Nervosität auslösen und so den Seminarerfolg schmälern.
Der Nachmittag beginnt mit einem neuen Format: Im Rahmen des ersten WIFI-Trainer-Slams nehmen 6 Teilnehmer die Chance wahr und versuchen, in jeweils 7 Minuten das (Fach-)Publikum von ihren innovativen Trainingsmethoden zu überzeugen. 5 Trainer setzen dabei vorwiegend auf Sprache und gekonnte Darbietung. Wolfgang Steinert ist der einzige Teilnehmer, der auf Methodik setzt: Er bittet 10 Menschen aus dem Publikum auf die Bühne und zeigt, wie leicht man auch trockene Themen aus der Mathematik und Statistik vermitteln kann. Er wird dann auch vom Publikum mit deutlichem Vorsprung zum Gewinner gekürt.
Das Highlight des Kongresses ist die Keynote von Markus Hengstschläger. In gewohnt brillanter und humorvoller Art spricht er über Zukunftsszenarien und wie wir Unternehmen und die Mitarbeiter darauf vorbereiten können. Eine seiner Kernaussagen: Heutzutage explodiere nicht mehr das Wissen, sondern die (teilweise wertlosen) Informationen. Wir müssten lernen, zwischen diesen beiden zu unterscheiden.
Fazit
Ein sehr spannender Kongress mit ausgezeichneten Speakern und spannenden Workshops. Auch das Rundherum mit biologisch-regionaler Küche, der Fachausstellung und einem bekannten DJ am Abend kommt bei den Teilnehmern sehr gut an. Wir freuen uns auf den nächsten WIFI Trainerkongress am 23. Mai 2019.