die Berater® bietet seit letztem Jahr eine Zertifizierung zum Bildungsmanager an. Was es damit auf sich hat, erfuhr TRAiNiNG im Interview mit Karin Asen.
Was waren die Gründe eine Zertifizierung zum Bildungsmanager anzubieten?
Die Bezeichnung Bildungsmanager ist, wie in vielen Managementberufen, funktionsbasiert. Damit gibt es keinen geregelten Ausbildungsweg. Obwohl es natürlich beispielsweise Studiengänge in diesem Bereich gibt, gibt es viele Personen, die ohne einen zertifizierten Nachweis darüber zu haben, die Anforderungen an eine Tätigkeit in diesem Bereich erfüllen. Wir glauben, die Chancen im Bewerbungsprozess erhöhen sich für diese Personengruppe ungemein, wenn sie ihr Know-how und ihre Erfahrung sozusagen »gebündelt« in einem Zertifikat nachweisen können.
Welche Aufgaben beinhaltet die Tätigkeit als Bildungsmanager?
Typischerweise beinhaltet die Tätigkeit betriebswirtschaftliche Aufgaben. Bildungsmanager verfügen über umfassendes Fachwissen in einem bestimmten Bereich (z. B. Marketing, EDV etc.) sowie über eine Ausbildung bzw. Erfahrung im Bereich Bildungs- und Lerntheorie. Im Bildungsmanagement befasst man sich mit Aufgaben im Zusammenhang mit der Organisation von Lernangeboten. Dazu gehört die Gestaltung von Programmen, Modulen und Lehr- oder Lernkonzepten sowie die Leitung von Lehrenden und Betreuung und Beratung von Lernenden. Ein weiterer Aspekt ist auch Evaluation von Bildungsangeboten, die Implementierung von Neuerungen oder das Prüfungswesen. Mit anderen Worten, das Bildungsmanagement ist tiefgehend in die Inhalte und Prozesse eines Bildungsangebots eingebunden.
Stichwort Fachkräftemangel. Betrifft das auch den Bildungsbereich?
Ja, ganz enorm. Der Lehrermangel in Schulen oder ein Trainer- und Dozentenmangel in der Erwachsenenbildung, das sind große Herausforderungen im Bildungsbereich.
Und inwiefern spielen Bildungsmanager hier eine Rolle? Werden Bildungsmanager gesucht?
Insbesondere qualifizierte Bildungsmanager sind gefragt, um komplexe Aufgaben im Bildungsmanagement zu bewältigen. Die steigenden Anforderungen an Bildungsprogramme und die Notwendigkeit, innovative Lehr- und Lernmethoden einzuführen, erfordern gut ausgebildete Fachkräfte. Daher ist die Bereitstellung qualifizierter Bildungsmanager entscheidend, um den wachsenden Bedarf im Bildungssektor zu decken und die Qualität der Bildungsangebote sicherzustellen.
Wird das zukünftig nicht die KI erledigen?
Obwohl künstliche Intelligenz den Bildungsbereich beeinflussen wird, bleiben bestimmte Aspekte, die menschliche Fachkenntnisse erfordern. Bildungsmanager spielen eine entscheidende Rolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation und individuellen Betreuung. Die Integration von KI kann unterstützend wirken, ersetzt jedoch nicht die menschliche Dimension im Bildungsmanagement.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Es ist keine Ausbildung, die wir anbieten, die Berater® fungiert hier als Zertifizierungsstelle. Interessenten können ihre Unterlagen einreichen und wir überprüfen in einem Feststellungsverfahren ob die Voraussetzungen zur Zertifizierung erfüllt sind – dazu gehört u. a. ein Hochschulabschluss, eine Trainer-Qualifikation und Berufspraxis. Sind die Voraussetzungen gegeben, werden die Interessenten zur Zertifizierung zugelassen und schließen diese mit Vorlage einer Facharbeit und einer mündlichen Prüfung vor einer Prüfungskommission ab.
Was hat es mit der Einordnung im NQR auf sich?
Stufe 6 auf NQR entspricht im hochschulischen Bereich einem Bachelor-Abschluss. Somit ist die Zuordnung der Zertifizierung zum Diplomierten Bildungsmanager auf Stufe 6 mit einer gewissen Aussagekraft verbunden und kann in Auswahlprozessen für entsprechende Positionen durchaus entscheidend sein.