Die meisten Teamtrainings sind Outdoor-Trainings. Warum das so ist und welche Stärken Seminare in der Natur haben, lesen Sie in diesem Artikel.
»Wir machen ein Outdoor Training!« Die Vorstellungen, die sich schon allein mit einem Aufenthalt in der Natur verbinden, sind individuell sehr unterschiedlich. Während bei manchen Menschen die Augen vor Vorfreude auf frische Luft und aktive Betätigung glänzen, kommen bei anderen gewisse Ängste und Befürchtungen auf: »Das ist doch nur Spaß auf Firmenkosten. Da kann ich körperlich gar nicht mitmachen. Ich will keine Spiele.«
Was können Outdoor-Trainings, was Indoor-Trainings nicht können?
Outdoor-Trainings sind handlungsorientierte Programme in der Natur mit eindeutiger Zielsetzung und Transferorientierung. Ziel ist es, den Seminarteilnehmern zu entwicklungsfördernden Erkenntnissen und Erlebnissen zu verhelfen – individuell und im Team. Outdoor-Trainings sind perfekt dafür geschaffen, Projektteams auf eine neue Aufgabe einzuschwören und die gruppendynamischen Prozesse greifbar, sichtbar, spürbar und erlebbar zu machen. Effiziente Kommunikation und aktive Mitarbeit an Problemlösungen werden direkt, schnell und nachhaltig vermittelt.
Wichtig ist, dass ein Outdoor-Training kein -»Action-Hopping« wird. Die Schwerpunkte müssen auf verständliche Know-how-Inputs, gezielt eingesetzte, praktische Übungen und intensive, nachhaltige Auswertung und Auseinandersetzung mit dem Erlebten sein.
Bei allen erlebnispädagogischen Outdoor-Trainings muss der Trainer ein Programm wählen, welches die Miteinbeziehung und Übernahme einer wichtigen Rolle jedes Teilnehmers ermöglicht – Sportlichkeit, Größe und Gewicht dürfen dabei keine Rolle spielen. Besonderheiten der Teilnehmer können in der Planung berücksichtigt werden. Es herrscht immer das Gebot der »Freiwilligkeit«. Daher entscheidet jeder für sich selbst, wie weit er gehen kann und will.
Am häufigsten werden Outdoor-Trainings im Rahmen von Teambuildingveranstaltungen durchgeführt. Teambuilding als Outdoor-Trainings haben den Fokus auf der Erlebnisebene und verankern sich dadurch bei den Teilnehmern viel intensiver. Fragt man seminarerfahrene Teilnehmer nach einem besonderen Erlebnis bei ihren Trainings, werden fast immer Übungen und Aktivitäten von Outdoor-Trainings genannt.
Wenn es bei einem Team oder einer Gruppe notwendig ist, emotional zu arbeiten und Prozesse nachhaltig zu verankern, sind Outdoor-Trainings effektiver als Indoor-Trainings. Outdoor-Trainings mit Teambuildingcharakter nutzen die Lerneffekte der Erlebnispädagogik. Erlebnispädagogik kann man mit dem Begriff »Erfahrungslernen« verdeutlichen. Die Erlebnispädagogik nutzt Gruppenerfahrungen in der Natur, um die Persönlichkeit und soziale Kompetenz zu entwickeln. Ein Teambuilding kann nicht theoretisch durchgeführt werden. Ein Team entsteht im TUN. Ein Outdoor-Training setzt auf direkte Handlungskonsequenz in der Aktivität. Muster und Verhaltensweisen werden den Teilnehmern aufgezeigt, gemeinsam reflektiert und im geschützten Rahmen vertrauensvoll wohlwollend gelöst. Sowohl die Einzelperson als auch das Team sind der Motor für Veränderungen.
Im Trainingsbereich ist derzeit eine klare Spaltung der Kompetenzen erkennbar. Viele Anbieter setzen auf die Digitalisierung und bieten beeindruckende moderne Lösungen und Übungen (Lernapps, Geocaching, iPad-Team-challenge …).
Wir machen die Erfahrung, dass die Sehnsucht nach einer Auszeit von schnelllebigen Medien verstärkt zunimmt. Die Möglichkeiten der neuen Technologien können mit der Vielfalt der Natur und mit den beeindruckenden Erlebnissen im Outdoor-Bereich nicht konkurrieren – und das ist gut so.