AssekuRisk bietet mithilfe eines Flugsimulators ein völlig neues Trainingskonzept, das die Teilnehmer in einer fachfremden Umgebung erlebnisorientiert lernen lässt.
Ich setze mich im Cockpit auf den linken Pilotensessel. Wie ich gerade gelernt habe, sitzt dort der Kapitän, der Co-Pilot rechts neben ihm. Ich schaue mich kurz um, denn hier gibt es viel zu sehen. Vor mir, über mir, links und rechts von mir sind die vielen Knöpfe, Schalter, Lichter und Anzeigen, die mich schon als Kind fasziniert haben. Ich sitze an den Schalthebeln eines Airbus-320-Cockpits. Wir gehen noch einmal die Checkliste für den Start durch. Trainingsleiter Hans Härting ist AUA-Flugkapitän auf dem A320. Er überprüft, ob ich die einzelnen Schritte in der richtigen Reihenfolge aufzählen kann. Das gelingt mir und nun geht es los: Ich drücke den Schubkrafthebel nach vorne, wir beschleunigen auf der Startbahn. Kurz danach teilt mir »mein« Co-Pilot mit, dass wir die nötige Geschwindigkeit erreicht haben, ich ziehe mit der linken Hand den Steuerknüppel nach hinten und somit die Flugzeugnase nach oben. Die Piste kippt nach unten aus meinem Sichtfeld weg, kurz darauf sehe ich nur mehr Himmel vor mir. Wir steigen und steigen. Der Co-Pilot fährt das Fahrwerk ein, ich ziehe immer noch am Steuerknüppel.
Irgendetwas fühlt sich nicht richtig an. Im Cockpit herrscht Stille – bis der Trainer eingreift und den Vorgang abbricht. Sonst wären wir abgestürzt. Er fragt mich, warum ich nicht den nächsten Schritt gesetzt hätte, wie unmittelbar vor dem Start besprochen. »Ich habe geglaubt, dass …«, beginne ich zu antworten. Weiter komme ich nicht. Meine Rechtfertigung ist wertlos, es ist nämlich völlig irrelevant, was ich geglaubt habe. Ich hätte einfach das Prozedere einhalten müssen. Im Feedback nach der Simulator-Einheit erklärt der »Co-Pilot«, warum er nicht eingegriffen hat. Er habe den Fehler wohl erkannt, sich aber nicht einmischen wollen, schließlich sei ich auf dem Flug der Kapitän gewesen. Hätte er sich doch nur eingemischt!
Natürlich geht es bei den Trainings und Assessment-Centern von AssekuRisk nicht darum, einen A320 steuern zu lernen. Aber es ist schon sehr cool, im Cockpit des Profi-Flugsimulators, auf dem sonst Piloten trainieren, die Abläufe durchzuspielen. Pilotensessel, Ausstattung, Knöpfe, Schalter und Lichter – alles ist echt. Es gibt so viel Neues zu entdecken, so viel zu lernen. Einfach toll. So sehr der Flugsimulator für die Teilnehmer ein Highlight sein mag – er ist bloß ein Instrument, ein Trainings-Tool, das Mittel zum Zweck. Es geht um erlebnisorientiertes Lernen.
Der Flugsimulator befindet sich in einem eigenen Raum des AssekuRisk-Firmensitzes im 23. Bezirk in Wien. Für die Vor- und Nachbesprechung stehen angrenzende Seminarräume und eine große Dachterrasse mit Blick ins Grüne zur Verfügung. AssekuRisk bietet mit diesem Flugsimulator neben einem Simulator-Training drei Produkte für Unternehmen an: Teamtrainings, Führungskräftetrainings und Personalauswahl. Bei allen dreien geht es darum, die Teilnehmer in einem fachfremden Umfeld permanent im richtigen Ausmaß zu fordern. Und genau das gelingt wunderbar. Denn mit dem Steuerknüppel in der Hand und all den Displays und Infos rund um mich denke ich nicht daran, dass ich gerade beobachtet werde, sondern versuche, die Herausforderungen bestmöglich zu lösen – und verhalte mich dabei authentisch.
Teamtraining
In den Trainings für Teams werden Methoden vermittelt, die dann in speziell aufbereiteten Übungen angewandt werden. Die Arbeit im Team startet die Umsetzung des Erlernten quasi sofort, die Anwendung im eigenen Unternehmen wird also schon während des Trainings begonnen. Mögliche Themen für Teamtrainings sind:
- strukturierte Kommunikation
- standardisierte Prozesse und Verhaltensweisen
- Situationsbewusstsein und Erhalten von Aufmerksamkeit und Konzentration
- Einsatz von Checklisten
- Entscheidungsfindung im Team
- Entwicklung positiver Einstellungen, Verhaltensweisen und Motivation
- konstruktiver Umgang mit Fehlern
Ein Teamtraining dauert 8 Stunden und ist für 4 bis 6 Teilnehmer ausgerichtet.
Führungskräftetraining
Das Training hat den Untertitel »Führungskompetenz unter Stress stärken«. Es geht dabei darum, Situationen richtig einschätzen zu lernen, strukturierte Entscheidungen zu treffen und konstruktiv mit Konflikten umzugehen. Mögliche Themen sind:
- Theorie-Inputs aus der Luftfahrt zu den wichtigsten Aspekten des Führens
- Arbeitsbelastungsmanagement
- Entscheiden unter Nutzung vorhandener Ressourcen
- Konfliktmanagement und effiziente Kommunikation
- Persönlicher Führungsstil und neue Optionen
Das Führungskräftetraining dauert für eine Person 6 Stunden und für zwei Personen 8 Stunden und richtet sich an Führungskräfte im Top- und mittleren Management.
Sowohl Team- als auch Führungskräftetrainings werden maßgeschneidert, also auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt. Bestehende Module werden je nach Bedarf kombiniert. Beide profitieren von den bestens erprobten Werkzeugen und Strategien der Luftfahrt.
Personalauswahl
Dieses Produkt richtet sich an Recruiter und übernimmt zum Teil die Funktion eines Assessment-Centers. Anhand vorab definierter Anforderungen wird ein schriftliches Verhaltensprofil des Kandidaten erstellt, dabei werden auch Entwicklungspotenziale aufgezeigt. Mögliche Themen/Parameter:
- Bereitschaft zur Kooperation
- Kommunikationsmuster
- Führungsstile in Routine- und Ausnahmesituationen
- Fähigkeit zur Delegation, Prioritätensetzung
- Aufnahmefähigkeit, Situationsbewusstsein
- Treffen von Entscheidungen, Erwägen von Optionen, Einbinden von Teammitgliedern
- Umgang mit Konflikten
- Verhalten in Stresssituationen
Dieses Angebot richtet sich sowohl an das Recruitment als auch an die Personalentwicklung, die Dauer beträgt 4 Stunden für einen Kandidaten. Während der Übungen am Flugsimulator werden Verhaltensmarker gesammelt, es wird also das beobachtete Verhalten protokolliert und im Anschluss ausgewertet.
Nach unserer Einheit bin ich zunächst voll positiver Energie, zuhause angekommen bin ich müde. Es war doch sehr anstrengend und ich habe viel über mich gelernt.