Beim HUMORLABOR profitieren die Teilnehmer doppelt: Länger leben und mehr Spaß dabei. Einen Seminarbericht darüber lesen Sie hier.
Sechs Experten in völlig unterschiedlichen Bereichen – das wurde den Teilnehmern beim ersten HUMORLABOR Anfang Oktober geboten. Humor zu haben ist die meistgefragteste Eigenschaft bei Partnerbörsen, wie man ihn erlernen kann, das war Thema dieses Tages. Gastgeber und Veranstalter ist der Arzt und Humorbotschafter Roman Szeliga, der gleich in seinem einleitenden Vortrag darauf hinweist, dass wir immer weniger lachen: »In den 60er-Jahren, als es wirtschaftlich sicherlich viel schwieriger war als heute, wurde dreimal so viel gelacht wie 2015.« Dabei ist es so wichtig, einen Sinn für Humor zu haben. Bei einer Studie unter 500 Personalisten wurde »Sinn für Humor« als die drittwichtigste Eigenschaft bei Bewerbern genannt, davor liegt »Fach- bzw. Produktkenntnis« und »Engagement«. Bei einem Vortrag von Roman Szeliga dabei zu sein, verlängert übrigens Ihr Leben. Denn wir erfahren, dass wir pro einer Minute Lachen, unser Leben um durchschnittlich 20 Minuten verlängern. Und gelacht wurde genug!
In der zweiten Keynote von Georg Wawschinek bekommen wir Tipps, wie wir zu charismatischen Menschen werden. »Charismatiker brennen von innen, Heuchler werden angezündet«, weiß der Speaker. Um selbst zu einem strahlenden Charismatiker zu werden, rät der Experte den Teilnehmern, an den eigenen Ecken und Kanten zu feilen. Denn es sind auch die Ecken und Kanten, die einen Diamanten zum Leuchten bringen. Ganz bedeutend ist bei diesem Thema die Sinnfrage. Wawschinek: »Erst wenn Menschen erkennen, warum Sie geboren sind, entwickeln sie wahres Charisma.«
Nach einer Pause kommt der dritte Vortragende des Vormittages. Kommunikationsexperte Michael Rossié referiert zum Thema »Frei sprechen ist keine Kunst, sondern kein Problem.« Gleich zu Beginn fragt er eine Dame im Publikum, wie denn ihr letzter Urlaub war. Sie beginnt zu erzählen, indem sie ein Highlight hervorhebt. »Genau so ist es richtig«, sagt Rossié. »Eine gute Rede beginnt nicht am Anfang, sondern dort, wo es spannend ist. Wenn Sie von Ihrem letzten Urlaub erzählen, was erzeugt mehr Interesse: ›Ich bin um 4 Uhr aufgestanden, um pünktlich am Flughafen Wien zu sein‹, oder ›Unser absolutes Highlight war ein Tauchgang mit 20 Walhaien‹«. Gleiches gilt für eine Rede. Chronologie gehört nicht in eine Präsentation. Wo hören Sie gespannter hin: »Grüßgott, mein Name ist …« oder »Wenn Sie meinem heutigen Vortrag folgen, werden Sie danach um rund 2 Stunden länger leben«?
Am Nachmittag gibt es keine Keynotes, sondern es wird gearbeitet. Insgesamt stehen drei Workshops mit jeweils unterschiedlichen Themen und Vortragenden zur Wahl. Interessierte können mehr von Roman Szeliga, Georg Wawschinek und Michael Rossié erfahren. Sigrid Tschiedl ist Regisseurin und gibt in ihrem Workshop Tipps für souveränes Auftreten und einen bleibenden ersten Eindruck.
Im Workshop von Axel Ebert (wortwelt®) erlernen die Teilnehmer, wie richtiges Texten funktionieren kann. »Vieles, was gesprochen wird, funktioniert geschrieben noch lange nicht«, weiß der Experte. Wir sprechen vor allem über Alltagskommunikation im Business, wie z. B. Urlaubsabwesenheitsnotizen. Sie bieten eine tolle Chance, um sich abzuheben. Ein Beispiel: »Wer nicht erholt ist, der macht Fehlre. Wir sind auf Urlaub und wieder ab dem … für Sie da.« Liest sich doch sympathisch, oder?
Der Arzt und Kabarettist Ronny Tekal hält einen Workshop zum Thema »Humor und Kommunikation«. Hier erfahren wir, wie wichtig Humor ist, und dass er erlernbar ist. Wir machen eine Übung: »Erzählen Sie einen Witz, den Sie selbst noch nicht kennen!«, lautet die Aufgabe. Das ist wahnsinnig schwierig, aber alleine der Versuch macht schon Spaß … und Sie wissen ja, das verlängert unser Leben. Ronny Tekal ermutigt uns, den Blick für »Humorvolles« zu schärfen. »Es gibt so viele lustige, komische oder skurrile Situationen im Leben. Leider schauen wir viel zu selten hin, oder erkennen die Situation gar nicht«, erklärt Tekal.
Jedes Ding hat 3 Seiten, eine positive, eine negative und eine komische, sagte Karl Valentin. Die komische Seite einer Botschaft zu hören ist die heilsamste Medizin für die Nachhaltigkeit von Partnerschaften und Ehen.
Wenn man das mit dem 4-Ohren Prinzip von Schulz v. Thun kombiniert, das uns sagt, jede Botschaft können wir als Appell an uns, als Faktenübermittlung, als Selbstoffenbarung des Absenders oder als Beziehungsinformation hören, dann füge ich in der Kommunikation noch das 5. Ohr dazu, das „Humor-Ohr“. Als Mediatorin wäre ich dann brotlos, als Paartherapeutin arbeitslos und als Eheberaterin überflüssig. Wie schön wäre das für uns alle! Ich könnte endlich meinen Traumberuf ergreifen und umschulen auf Kabarettistin.
Fröhliche Grüße
Gabriela Schildbach