socialmentoring® ist auf die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ausgerichtet. Es ist als Führungs- und Persönlichkeitstraining ausgeprägt.
Gerhard Lechner ist es ein Anliegen, gegen Armutsgefährdung in unserer Gesellschaft aktiv zu sein. Genauso wie es sein Ziel ist, Unternehmen, Organisationen und Behörden mit unserer Gesellschaft zu beidseitigem Nutzen zu vereinen. Deshalb ist er heute Social Entrepreneur nach seiner letzten Position als Country Management Mitglied der SAP Österreich. TRAiNiNG hat ihn über sein »Lebensprojekt« interviewt.
Was genau ist socialmentoring®?
socialmentoring ist ein sozial verantwortliches Leadership Training mit Fokus auf Beziehungskompetenz und sozialer Nachhaltigkeit. Kern des Trainings ist, dass die Führungskraft als Mentor für einen Menschen in finanziell schwieriger Erwerbssituation agiert und die Aufgabe hat, ihn zu genau jener Jobposition zu entwickeln, die seinen Kompetenzen und Bedürfnissen am besten entspricht.
So trainieren Führungskräfte ihre Beziehungskompetenz, lernen die Stärken anderer zu fördern und werden in ihrem Führungsverhalten wirksamer. Menschen in wirtschaftlich prekären Verhältnissen lernen ihre Potenziale zu einem existenzsichernden Job zu entwickeln. Ein Expertenteam begleitet die Entwicklungsprozesse der Führungskräfte und Mentees mit anerkannten Methoden aus der Beratungs- und Trainingswelt. Unternehmen und Organisationen profitieren durch verbesserte Führungskultur und leisten gleichzeitig einen aktiven Beitrag, um die Armutsgefährdung in Österreich zu verringern. Zu unseren Kunden zählen u. a. Anecon, BIG – Bundesimmobiliengesellschaft, BM für Bildung, Coca-Cola HBC Österreich, Mondi oder Simacek Facility Management.
Wie unterscheidet es sich von anderen Führungskräftetrainings?
Statt einfach nur Soft Skills oder Management-Techniken zu trainieren, erproben und verfeinern Führungskräfte bei socialmentoring in einer geschützten Umgebung außerhalb der eigenen Organisation ihre Beziehungskompetenz. Die Reflexion des eigenen Handelns und Verhaltens führt zu Kompetenzen, die sich nachhaltig positiv auf Arbeitsbeziehungen, Produktivität und Mitarbeiterbindung auswirken.
Wie läuft das Training in der Praxis ab?
Am Beginn stehen Impuls-Workshops für Führungskräfte und Mentees. Kurze Theorie-Inputs zu verschiedenen Aspekten des Führens vermitteln den Führungskräften das nötige Rüstzeug für ihre Aufgabe in den nächsten Monaten. Danach unterstützen Experten laufend mit Supervisionen, Einzel-Coachings und zuletzt dem Lerntransfer-Workshop. Learning by Peers fördert das nachhaltige Etablieren kollegialer Beratung. Vorgegebene Guidelines und Strukturhilfen helfen dabei, den Prozess zu gestalten. Ein »Lerntagebuch« der Teilnehmer dient der Evaluation. Alle Aktivitäten lassen sich sehr zeiteffizient ins Tagesgeschäft der Führungskräfte integrieren.
Nach den zwei eintägigen Workshops am Beginn sind in weiterer Folge nur noch Halbtages-Blöcke zu reservieren bzw. für das regelmäßige gemeinsame Arbeiten mit den Mentees jeweils etwa 2-Stunden-Einheiten.
Wie kam es zu dieser Idee?
Die Idee zur Gründung eines eigenen Unternehmens kam mir nach einer Weltreise. Mein soziales Gewissen meldete sich und ich wollte Menschen helfen, die es nicht so gut getroffen haben. Ich selbst hatte auf meinem Weg immer wieder Chancen bekommen und konnte sie in Form einer erfüllenden Tätigkeit und mit gutem Einkommen nutzen. Auf meinem Entwicklungsweg zum Social Entrepreneur prüfte ich zunächst Projektmöglichkeiten außerhalb von Europa, entschied mich aber dann für Österreich. Denn in einem der reichsten Länder der Welt sind aktuell rund 1,5 Millionen Menschen armutsgefährdet. Die Grundidee meines Social Business ist, Chancen für Menschen zu schaffen, damit sie sich mittels Hilfe zur Selbsthilfe weiterentwickeln können.