Wie Unternehmen durch Kooperationen mit Arbeitsmarktprojekten bzw. durch überbetriebliche Lehrausbildungen an geeignete Bewerber kommen, lesen Sie hier.
Der brummende Wirtschaftsmotor in Österreich wird vom Fachkräftemangel so richtig ausgebremst. Qualifiziertes Personal ist immer schwerer zu finden und die einzelnen Beschäftigten sind deutlich anspruchsvoller und sprunghafter geworden. Selbst ausbilden wäre eine Lösung, doch auch hier mangelt es an geeigneten Lehrlingen, und immer weniger Unternehmen können sich der Verantwortung und dem zunehmenden Aufwand stellen, sie von Beginn an beruflich und persönlich zur Fachkraft zu entwickeln. Gleichzeitig erwerben zahlreiche Jobsuchende in unterschiedlichen Qualifizierungsprojekten genau die Kompetenzen, die am Arbeitsmarkt von heute dringend benötigt werden. In überbetrieblichen Lehrausbildungen werden talentierte junge Menschen in unterschiedlichen Berufen ausgebildet, mit dem Ziel, von dort den Sprung in eine betriebliche Lehrstelle zu schaffen oder nach Abschluss der Lehre als Fachkraft in der Branche durchzustarten. Die Rohdiamanten erhalten also einen wichtigen Feinschliff, bevor sie der Weg in die freie Wirtschaft führt.
Arbeitsmarktprojekte als Schlüssel
Die Zeiten klassischen Recruitings über Stellenanzeigen sind längst vorbei. Kooperationen mit Bildungsanbietern sind dagegen ein wertvolles Instrument der Personalgewinnung geworden. Sie ermöglichen ein Talente-Management, das die richtigen Qualifikationen zur richtigen Zeit sicherstellt. Etablierte Bildungsanbieter wie ipcenter haben solche Kooperationen bereits erfolgreich entwickelt. So gibt es eine Reihe von Unternehmen, die die qualifizierten Fachkräfte direkt aus unseren modularen ECDL, SAP oder Sprachkursen rekrutieren. Recruiting Days in virtuellem und Präsenzformat sorgen für das richtige Matching. Die Pluspunkte für die personalsuchenden Betriebe liegen auf der Hand: Die HR-Prozesse sind zeit- und kostenschonend und bringen dabei hohe Qualität. Denn fundierte Abklärung von Bedarfen und Erwartungen, maßgeschneiderte Auswahl und gezielte Qualifikation und Vorbereitung beim Bildungsanbieter sichern optimale Ergebnisse und erfolgreiche, nachhaltige Integration ins einstellende Unternehmen.
Young Talents zur Zukunftssicherung
Corona hat den Trend zu mehr Dynamik und Volatilität am österreichischen Arbeitsmarkt noch weiter verschärft. Immer häufiger wird der Arbeitsplatz gewechselt oder gar die Branche. Die Ansprüche der Beschäftigten steigen und gutes Personal zu halten, wird immer schwieriger. Die Parameter am Arbeitsmarkt haben sich regelrecht umgedreht. »Die Arbeitgeber werden ordentlich tanzen müssen«, bringt AMS-Vorstand Johannes Kopf die Situation auf den Punkt. Eine umso wichtigere Rolle nimmt daher die Entwicklung von Nachwuchstalenten in den Betrieben ein. Böte sie doch die Chance, die angehenden Fachkräfte von Beginn an gezielt auf Produkte und Leistungen, Abläufe und Prozesse zu trainieren und sie nachhaltig ans Unternehmen zu binden. Doch junge Menschen zu finden, die die nötigen Grundkenntnisse und Arbeitstugenden für eine Ausbildung im Betrieb mitbringen, ist zu einer fast unüberwindbaren Hürde geworden. Auch dies ist eine Entwicklung, die sich im Zuge der Pandemie weiter verschärft hat. Immer wieder wird nicht nur auf Basis der schulischen, sondern insbesondere auch auf Grund persönlicher und sozialer Herausforderungen von einem betrieblichen Lehrverhältnis Abstand genommen.
Kooperation mit der ÜBA
Gerade bei der Gewinnung von Nachwuchstalenten gilt Vernetzung und Kooperation als das Instrument der Zukunft: Die überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA), die gerade in Wien in einer unschlagbaren beruflichen Breite angeboten wird, entwickelt sich immer mehr zu einer Kaderschmiede für die Wirtschaft. Die Jugendlichen erwerben die beruflichen Kompetenzen des Lehrberufs so lange bei einem Bildungsinstitut und in Praktikumsbetrieben, bis sie in ein Lehrverhältnis am ersten Arbeitsmarkt übernommen werden. Bei der Übernahme aus der ÜBA haben die Betriebe die Sicherheit, dass fachliche und schulische Kompetenzen, aber auch Arbeitstugenden und die nötigen Soft Skills bereits ausreichend vorhanden sind. Auf den vorhandenen Grundstock kann gut aufgebaut werden. Gezielte Vorbereitung und Qualifizierung der Jugendlichen sowie ein betriebsspezifischer Selektionsprozess stellen sicher, dass die jungen Mitarbeiter optimal ins Unternehmen passen und sowohl die benötigten Fachkenntnisse als auch intrinsische Motivation mitbringen. Sollte es dennoch zu Schwierigkeiten kommen, wird in der Onboarding-Phase seitens des ÜBA-Partners unterstützt und beraten und ggf. auch die ein oder andere Nachwuchskraft noch ausgetauscht.
Best-Practice-Beispiel: Medienlehrlinge
Medien-Kompetenzen sind heute gefragt wie nie. Die Spannweite reicht dabei von Grafik-, Print-, Foto- und Video-Kenntnissen bis hin zu Web-Entwicklung. Professionelle und schnelle Umsetzung von Beiträgen und Dokumentationen sind wesentliches Werkzeug für das Content Management erfolgreicher Unternehmen geworden. Dafür braucht es ausgebildete Fachleute mit gutem Social-Media-Verständnis – wer wäre da besser geeignet als Digital Natives, die die Kompetenzen in der Lehrausbildung fundiert ausbauen und tagtäglich in herausfordernden Projekten anwenden?
ipcenter bildet im Rahmen der ÜBA Medienfachleute in allen Lehrjahren aus. Die Lehrlinge absolvieren mehrwöchige Praktika in Marketingabteilungen, Designstudios oder Medienagenturen, viele werden danach direkt vom Partnerbetrieb als Lehrling übernommen. Ein eigenes Outplacement-Team bietet lehrlingssuchenden Betrieben direkte Ansprache. Anfragen werden rasch und professionell gemanagt, Firmenpräsentationen und Recruiting Days ermöglichen Kennenlernen und Vorauswahlen auf Augenhöhe: Das Outplacement-Team selektiert an Hand des betrieblichen Anforderungsprofils maßgeschneidert die geeigneten Talente und unterstützt und begleitet während der Praktika sowie zu Beginn der Lehre. So können Schwierigkeiten oder Hürden, die zu Beginn vielleicht auftreten, gemeinsam überwunden werden. 2021 führte die Kooperation zwischen den ÜBA Medienausbildungen und einstellenden Betrieben zu zahlreichen erfolgreichen Nachwuchs-Einstellungen.
Lehrlings-Onboarding in Wien
Analog zu dieser Kooperation von ipcenter mit Partnerbetrieben im Medienbereich sind Kooperationen in allen Branchen entwickelbar. Egal ob technische oder kaufmännische Berufe oder körpernahe Dienstleistungen: In der ÜBA erlernen in Österreich jedes Jahr mehr als 10 000 Jugendliche auf hohem, praxisgerechtem Niveau die technischen und fachpraktischen Inhalte verschiedener Lehrberufe. Gezielte Vernetzung und Nutzung dieses enormen Fachkräftepools für das Talente-Management ist das Erfolgskonzept innovativer und erfolgreicher HR-Abteilungen. Je nach Branche führen unterschiedliche Bildungseinrichtungen ÜBA-Ausbildungen im Auftrag von AMS Wien und WAFF durch. Welche Bildungseinrichtungen für welche Berufe Onboarding-Partner sind, darüber informiert das Service für Unternehmen des AMS Wien – U25 unter sfu.jugendliche@ams.at bzw. auf der Website ueba.erprobung.at.