Beim ersten »Leadership Horizon« Anfang Juni waren rund 160 Personen dabei. Diskutiert wurde alles rund um das hybride Arbeiten.
»Hybrides Führen ist gekommen, um zu bleiben«, sagt Gunther Fürstberger in der Eröffnungskeynote zum »Leadership Horizon«, veranstaltet von MDI. Das hat laut dem Experten unter anderem drei Gründe:
- Die technologische Entwicklung macht es möglich und nötig,
- die ökologischen Anforderungen,
- Mitarbeiter arbeiten mittlerweile gerne im Home-Office bzw. remote.
»Ein Großteil der Mitarbeiter würde momentan eher kündigen, als die Option auf Home-Office wieder aufzugeben«, erzählt Gunther Fürstberger später in seinem Vortrag.
Bei diesem englischsprachigen Kongress in Wien sind rund 120 Teilnehmer im Arcotel Kaiserwasser präsent, weitere 40 Teilnehmer sind online zugeschaltet und verfolgen die Veranstaltung über ihre Monitore. Sie werden genauso in die Veranstaltung integriert wie die anwesenden Teilnehmer, können Fragen stellen und an Abstimmungen teilnehmen. Das Publikum setzt sich aus HR-Verantwortlichen, Geschäftsführern und Abteilungsleitern zusammen, primär aus Österreich, aber es sind auch Gäste aus Schottland, England und einigen EU-Ländern dabei.
»Führung heute und morgen« ist der rote Faden, der sich durch den Tag zieht. Beleuchtet wird das Thema aus mehreren Blickwinkeln mittels Vorträgen, Podiumsdiskussionen oder Sessions, in denen sich die Teilnehmer über ihre Erfahrungen mit remote work austauschen.
Eines ist klar: Die Art, wie wir heute arbeiten, ist anders als vor der Pandemie. Daher muss sich auch die Art der Führung ändern. Damit haben manche Unternehmen und auch viele Führungskräfte Schwierigkeiten.
»Einige Unternehmen haben daher ihre Mitarbeiter und Führungskräfte gefragt, wie sie arbeiten wollen und wie oft sie remote arbeiten möchten«, erzählt Kilian Wawoe (VU Universität Amsterdam). Doch: »Was das Individuum möchte, ist nicht so relevant. Wichtig ist es, wie das Kollektiv im Unternehmen effizient funktioniert«, weiß der Experte.
Die Frage lautet also nicht, wie viele Tage wir in Zukunft im Home-Office oder remote verbringen, sondern welche Tätigkeiten wo erbracht werden und wie die Präsenzzeit im Büro genutzt wird. Wenn man den ganzen Tag vor dem Rechner sitzt, muss man dafür nicht extra ins Büro kommen!
Im weiteren Verlauf des Tages werden unter anderem folgende Keynotes angeboten:
»Be6! Leadership & Collaboration« von Simon Beck (Haufe Akademie): Er stellt ein Führungsmodell für komplexe Umgebungen vor, das leicht verständlich und umsetzbar ist. Der wichtigste Grundsatz im Modell: In Zukunft werden Führungskräfte nicht mehr führen, sondern Mitarbeiter zur Selbst-Führung anleiten.
In seinem Vortrag »Leading from Anywhere« spricht der live aus den USA zugeschaltete David Burkus darüber, wie High-Performing-Teams remote geführt werden können und stellt dabei eine Checkliste vor. Der Bestseller-Autor ist in Europa weitgehend unbekannt, jedoch ein wahrer »Star« in den USA.
Barbara Covarrubias Venegas (Remote Work & Learning Expert) erklärt die Gemeinsamkeiten von Führung und Tanzen. Dabei wird sie auf der Bühne von 2 Profi-Tänzern begleitet, die verschiedene Führungsstile »vortanzen«. Sie ist davon überzeugt, dass in Zukunft die Mitarbeiter die Wahl haben werden, wie sie arbeiten möchten. »The Future of Work is Choice!« Eine großartige und sehr untypische Bühnen-Performance zu diesem Thema.
Fazit
Ein Tag rund um das Thema Führung ist in Zeiten wie diesen notwendig. Die Teilnehmer bekommen zahlreiche Impulse, wertvolle Ideen und konkrete Anleitungen, wie Remote-Führung besser funktionieren kann. Beim BBQ am Abend vernetzen sich die Teilnehmer gerne, um auch weiterhin in Kontakt zu bleiben. Eine sehr gelungene Veranstaltung!