Trainer als Brückenbauer

Um zu lernen, die Wirksamkeit von Seminaren zu erhöhen und messbar zu machen, besuchten 12 Teilnehmer das Zertifizierungsprogramm von MDI. TRAiNiNG war dabei.

Immer mehr Trainer bieten bereits Lerntransfer-Leistungen an: Dem Auftraggeber soll nach einem Seminar ganz klar und nachvollziehbar der Nutzen des Seminars demonstriert werden. Nur leider funktioniert das häufig nur mangelhaft. In Ausgabe 2/16 ab Seite 22 haben wir das New World Kirkpatrick Model ausführlich beschrieben. MDI bietet dazu regelmäßig Seminare an, um Personalverantwortlichen und Trainern diesen neuen Ansatz näher zu bringen.

Ziel des Seminars ist es, objektiv bewerten zu können, wo Trainingsressourcen im Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden können, um den größtmöglichen Einfluss auf die Unternehmensziele auszuüben.

Und genau hier findet der Paradigmenwechsel statt. Es geht tatsächlich darum, jedes Seminar auf den Nutzen für das oberste Unternehmensziel zu bewerten. Ein Beispiel: Ein Sprachkurs wurde früher evaluiert, in dem vor und nach dem Seminar ein kleiner »Prüfungsbogen« an die Teilnehmer verteilt wurde. Der (kurzfristige) Seminarerfolg war leicht messbar, alle waren zufrieden.

Das Kirkpatrick-Modell geht einen Schritt weiter und misst, welchen Einfluss das Seminar auf die Unternehmensziele, wie z. B. Umsatz hat. Um das möglich zu machen, werden Lernziele in 4 Level unterteilt:

Das oberste Ziel und Level 4 sind die Resultate des Unternehmens. Um das konkret messen zu können, gibt es unterschiedliche, vom Unternehmen definierte Leitindikatoren, woran der Erfolg gemessen werden kann. Im oberen Beispiel könnte ein möglicher Indikator die Zufriedenheit des (fremdsprachigen) Kunden mit der Korrespondenz sein.

Im Level 3 wird das Verhalten der Mitarbeiter gemessen. Es geht darum, erfolgskritische Verhaltensweisen zu definieren, die die Mitarbeiter in ihrem Job brauchen, um das gewünschte Ziel laut Level 4 zu erfüllen, z. B. das ständige Anwenden der Fremdsprache und auch die laufende Weiterbildung darin.

In Level 2 stehen die Lernerfahrungen im Mittelpunkt: Was brauchen die Teilnehmer, um das gewünschte Verhalten (Level 3) zu zeigen?

In Level 1 wird die Teilnehmerzufriedenheit während des Seminars zum zentralen Punkt des Interesses. Meistens wird nur Level 1 mittels Fragebögen, sogenannten Happy Sheets, evaluiert. Frei nach dem Motto: »Sind die Teilnehmer glücklich, war das Seminar gut und daher ein Erfolg.«

Durch das strukturierte Modell kann ganz leicht herausgefunden werden, ob das gewünschte Training überhaupt für den Kunden zielführend ist oder ob andere Maßnahmen, wie z. B. Einzelcoaching oder eine Prozessoptimierung sinnvoller wären.

Die erfahrene Trainerin Masha Ibeschitz passt das Seminarkonzept individuell auf die Teilnehmer an, sodass viele nach den zwei Tagen mit einem konkreten Trainingsdesign nach Hause gehen. Es gibt zahlreiche Gruppenübungen, Diskussionen und Präsentationen. An der praktischen Anwendung erkennen wir die wirklichen Chancen dieses Modells.

»Trainer, die mit diesem Modell arbeiten, bauen, bildlich gesprochen, eine Brücke zwischen einem Seminar und den Unternehmenszielen«, so die Trainerin.

Zielgruppe sind daher sowohl die Anbieter von Trainings als auch Personalentwickler. Denn es ist intern wesentlich einfacher, Budget für Weiterbildung zu bekommen, wenn der Nutzen genau erkennbar wird.

Während der zwei Tage haben die Teilnehmer zahlreiche Aha-Erlebnisse. Wir besprechen dabei auch mögliche Herausforderungen in der Anwendung des Modells und wie Trainer diesen Ansatz verkaufen können. So kann es zu einer strategischen Partnerschaft zwischen Trainer und HR kommen.

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ibeschitz

Masha Ibeschitz

»Trainer, die mit diesem Modell arbeiten,
bauen, bildlich -gesprochen, eine Brücke zwischen einem Seminar und den Unternehmenszielen.«

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