Transformation zur Wissensgesellschaft

Wie wird in Unternehmen mit Wissen umgegangen? Die Antworten auf diese Frage prägen die Wissenskultur in einem Unternehmen entscheidend.

Handelt es sich bei dem Thema Wissenskultur um einen Megatrend? Wissenschaftler beantworten diese Frage mit einem eindeutigen »Ja«. Denn wir befinden uns in einem Zeitalter der Wissensexplosion. Insbesondere in der Arbeitswelt ist das zu spüren. Sie befindet sich in einem grundlegenden Wandel: von der Industrie- zur Wissenskultur. Dank der Digitalisierung ist Wissen via Internet und mobile Gadgets für jeden zu jederzeit verfügbar und vernetzt sich in Sekundenbruchteilen. So leicht konnte Wissen noch nie erworben und geteilt werden. Wie gewaltig die Datenmasse ist, die Tag für Tag allein im Internet entsteht, hat das Portal Statista analysiert. In nur 60 Sekunden werden unglaubliche 3,8 Millionen Suchanfragen auf Google gestellt, 800 000 Dateien via Dropbox geteilt, 4 000 Stunden neues Videomaterial bei YouTube hochgeladen und 156 Millionen E-Mails versendet. Und dabei ist noch nicht messbar, wie viele Ideen und Lösungsansätze diesem Informationsquell entspringen. Klar ist nur: Wo so viel Wissen und Erfahrung und Gedankenaustausch vernetzt werden, bildet es ungeahnte Möglichkeiten aus. Das heißt aber auch, dass Wissen schneller veraltet als früher. Denn dort, wo neue Erkenntnisse hinzukommen, entwickeln sich Dinge weiter. Und das bedeutet, dass ein zunehmender Teil des alten Wissens obsolet wird: Es wird in immer kürzeren Abständen durch moderneres ersetzt. Wer nicht dranbleibt oder zu viel verpasst, wird hoffnungslos abgehängt – und bleibt im schlimmsten Fall am Wegesrand zurück.

Bildung und Wissen

Bildung und Wissen werden damit zum Kern- und Ankerpunkt für den Erfolg eines Unternehmens. Gerade in sehr technischen Berufen ändern sich Anwendungsszenarien schnell und schneller. Selbst wer die Entwicklung der Computerindustrie in den letzten 10, 15 Jahren nur am Rande verfolgt hat, dürfte mitbekommen haben, dass es nichts nützt, mit Mitte Zwanzig ein Studium abzuschließen und darauf zu hoffen, dass das erworbene Wissen 30 oder gar 40 Jahre hält. Die IT ist wohl das drastischste Beispiel für die Transformation zur Wissensgesellschaft, aber auch in anderen Bereichen befinden sich Arbeitsgebiete in einem permanenten Wandel. Die Digitalisierung verändert Berufsbilder und Arbeitsmärkte grundlegend.

Neue Jobs fordern neues Wissen

Laut der Bitkom-Studie »Neue Arbeit – wie die Digitalisierung unsere Jobs verändert« ist diese Transformation kein Zukunftsszenario mehr, sondern längst in vollem Gang. Bereits in jedem fünften Unternehmen sind neue Jobprofile entstanden. Dazu gehört zum Beispiel der 3D-Druckspezialist, der Chief Digital Officer, der Data-Warehouse-Teamleiter, der Datamining-Spezialist oder auch der Feel-Good-Manager. Solche Positionen müssen identifiziert und anschließend passend besetzt werden. Da braucht HR umso mehr Fingerspitzengefühl und Durchsetzungskraft. Das birgt nicht nur Herausforderungen, sondern eröffnet auch neue Chancen. Denn die Digitalisierung schafft gerade für Fachkräfte vielfältige neue Job- und Berufsperspektiven. Allerdings ist für Arbeitnehmer von vornherein klar: Ohne lebenslanges Lernen geht es nicht mehr. Denn der Wandel in der Berufswelt ist nicht mehr zu stoppen.

Für Arbeitgeber bedeutet das: Sie müssen innerhalb des Unternehmens eine Wissenskultur etablieren, die es ihren Fachkräften ermöglicht, Wissen immer dann aufzunehmen, wenn sie es brauchen. Und das so leicht, schnell und passgenau wie möglich. Das dürfte eine der wichtigsten Anforderungen in der Personalarbeit der nächsten Jahre darstellen – und eine noch agilere, flexiblere und effizientere HR erfordern. Wissen ist somit in einem bisher unerreichten Maße zu einem wettbewerbsentscheidenden Faktor geworden. Doch es besteht Nachholbedarf. Denn längst nicht alle Betriebe verfügen über eine funktionierende Wissenskultur. Erhebungen der Boston Consulting Group legen nahe, dass insbesondere ältere Beschäftigte, Angestellte in Teilzeit oder Leiharbeit häufig durch das Weiterbildungsraster von Arbeitgebern fallen. Das Credo vieler Chefs: Diese Beschäftigungsgruppen sollen in ihrer Arbeitszeit arbeiten, nicht lernen. Wer aber so denkt, denkt zu kurzfristig. Denn Betriebe sind nur für die digitale Zukunft fit, wenn sie ihre ganze Belegschaft auf den Weg ins Wissenszeitalter mitnehmen. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass Prozesse immer an den Stellen ins Trudeln kommen, an denen minder qualifizierte Mitarbeiter sitzen.  Dass die Bedeutung von Wissen unterschätzt wird, zieht sich jedoch nicht nur durch diese oder jene Beschäftigtenränge, sondern quer durch die komplette Unternehmenskultur. Eine Bildungsdatenbank bzw. Möglichkeiten zur Wissenserweiterung aufzubauen, wird häufig als nicht relevant genug und gleichzeitig als viel zu aufwändig betrachtet. Das wiederum führt zu einem Schattendasein der Themen »Weiterbildung« und »Wissen« gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Personalexperten haben somit nicht nur die Mammutaufgabe zu bewältigen, Strategien für eine florierende Wissenskultur zu entwickeln. Sondern sie müssen überhaupt ein Bewusstsein dafür schaffen, wie sich eine vernachlässigte Wissenskultur auf den Unternehmenserfolg auswirken dürfte.
Die gute Nachricht: Die Digitalisierung fordert HR nicht nur heraus, sondern stellt auch Lösungen parat, die bei der Entwicklung einer Lernkultur helfen. So lassen sich zum Beispiel mit einer Talent-Management-Software die Kompetenzen der Mitarbeiter gezielt steuern, alle Talente und Profile der Mitarbeiter erfassen und passgenau Positionen zuordnen. Auch, wie ein Arbeitnehmer optimal weiterentwickelt und in die Nachfolgeplanung involviert werden kann, zeigt die Software im Idealfall an. Um die ­Chance der aufstrebenden Wissenskultur voll auszukosten, stellt der Software-Markt außerdem längst weitere Ergänzungen wie E-Learning- und Seminarmanagement-Software zur Verfügung. Mit diesen Instrumenten steigern Personalreferenten mit eigenen E-Learning-Kursen die Qualifikationen der Belegschaft und halten gleichzeitig den Administrations- und Organisations­aufwand von Präsenzseminaren so gering wie möglich. Am Anfang bedeuten solche Tools natürlich einigen Aufwand, zahlen sich jedoch in kürzester Zeit bereits aus: Software dieser Art vereinfacht die Personalentwicklung erheblich. Die Zukunft wird zeigen, ob Unternehmen, die den Aufwand scheuen, künftig bestehen können. Denn der Megatrend »Wissenskultur« ist nicht aufzuhalten, und wer schon heute die Weichen entsprechend stellt, hat gute Chancen, sich in Zukunft wertvolle Marktanteile zu sichern.

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Gastautor
Patrick Attanasio
Sales-Leitung DACH bei Infoniqa und Geschäftsführung Infoniqa Deutschland
www.infoniqa.com