Warum berufliches Coaching in den letzten Jahren mehr und mehr nachgefragt wurde und auch weiterhin verstärkt nachgefragt wird.
Die Luft in den obersten Managementebenen ist oft sehr dünn. Mit dem Aufstieg in der Karriereleiter nimmt bei vielen Führungskräften auch die Einsamkeit enorm zu. Die Kommunikation auf Augenhöhe fehlt in den meisten Ebenen, ist aber für eine positive Entwicklung sowohl auf persönlicher als auch auf unternehmerischer Ebene sinnvoll bzw. notwendig. Ohne dem Blick von außen ist es oft nicht möglich, eine entsprechende Entwicklung zu gewährleisten.
Die Anforderungen an die Berufsbilder werden umfassender, größer, schneller und herausfordernder. Aufgrund der ungewohnten Geschwindigkeit, mit der sich unsere Gesellschaft – besonders im Arbeitsumfeld – derzeit bewegt, hat das zwischenmenschliche Gesprächsumfeld sehr stark gelitten. Im privaten Bereich wird es immer weniger »en vogue«, über die Herausforderungen des Jobs, komplexe Führungssituationen und karrieretechnisch gut überlegte Strategien zu diskutieren. Im privaten Freundeskreis gibt sich ein erfolgreicher Mensch mit seinem Job oft rundum zufrieden und prinzipiell wird häufig jedes Problem als »spannende« und »lustige« Herausforderung weggelächelt. Es entspricht oftmals nicht den Leistungsgedanken einer Führungskraft, mit Freunden darüber zu diskutieren, was im Job gut funktioniert und was nicht. Keiner will gerne »Opfer« sein und versucht daher, »Probleme« in seinem Arbeitsumfeld nicht sichtbar zu machen. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass augenscheinliche Missstände nicht angesprochen bzw. aufgezeigt werden durften, da es sonst schon als Mangel – von welcher Seite auch immer – verstanden wird?
Das Bedürfnis und die Notwendigkeit nach einem Austausch über offenen Fragen, die zwangsläufig für jede Führungskraft entstehen, bleiben. Als Coach ist es oft eine klare Aufgabe, als Spiegel für die jeweilige Person zu dienen und entsprechende Verbesserungspotenziale zu erarbeiten. Daher hat sich in den letzten Jahren der Einsatz eines beruflichen Coachings immer mehr und mehr etabliert. Die, die früher einen Coach hinter vorgehaltener Hand hatten (niemand wollte ja den Eindruck erwecken, er schafft seine eigenen Aufgaben nicht auch alleine), sind heute stolz darauf, sich jemanden zu leisten, der für eine entsprechende Entwicklung und Unterstützung zur Verfügung steht.
Das Gespräch mit dem Coach ist längst nicht mehr ein Privileg der obersten Managementebene. Heutzutage nehmen es immer mehr Mitarbeiter aus verschiedensten beruflichen Hintergründen in Anspruch. Wir leben in einer Hochleistungsgesellschaft und müssen jeden Tag erneut eine Top-Performance liefern. Genauso wie Spitzensportler einen eigenen persönlichen Coach für das Training haben, sind auch Mitarbeiter zunehmend an einem beruflichen Coaching interessiert.
Natürlich gilt vieles von dem, was hier für den beruflichen Alltag beschrieben wird, auch für den privaten Alltag. Viele Menschen nehmen sich durch die beruflichen Erkenntnisse das Positive in das private Umfeld mit. Auch im privaten Bereich ist es daher inzwischen durchaus üblich, mit einem Coach zu arbeiten.
Coaching kann zeitnah und individuell organisiert werden. Bis ein Seminar gefunden wird, dass auf die speziellen Bedürfnisse des Mitarbeiters zugeschnitten ist, vergehen oft Wochen und sogar Monate. Da hat sich die Fragestellung oder die Herausforderung schon längst wieder verändert bzw. ist vielleicht schon ein neues Thema dazu gekommen.
Häufig werden Coachingstunden seitens einer Firma auch bezahlt, wenn sich ein Mitarbeiter innerhalb eines Unternehmens verändert oder ausscheidet. Dadurch kann eine Firma gewährleisten, dass der Umstieg in einen anderen Job gut begleitet und der Abschied aus einem Unternehmen positiv abgewickelt wird.
Die Anzahl der Führungskräfte, die selbst eine Coaching- oder Trainerausbildung absolviert haben, steigt. Dadurch ist das Verständnis für Coachingbedarf viel häufiger vorhanden, es kommt immer mehr in Mode und hat in der Personalentwicklung fortschrittlicher und moderner Unternehmen einen festen Platz bekommen.
