Die Business Espresso »Herbströstung« des WIFI Management Forums präsentierte kürzlich wertvolle Inputs zum Thema Kraft und Energie.
Das WIFI Management Forum veranstaltete Mitte November zum 3. Mal das Format »Business Espresso«. Mit rund 50 HR-Verantwortlichen und Führungskräften war die Veranstaltung ausgebucht. In angenehmer Atmosphäre wurde das Thema kurz und intensiv in 2,5 Stunden aus 3 verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert.
Die Keynote hielt Lukas Stärker (Kammeramtsdirektor der Österreichischen Ärztekammer, Buchautor und Vortragender) zum Thema Führungs-Kraft. Was braucht es, um in unserer Kraft zu sein und auch möglichst lange zu bleiben? Wichtig ist für Stärker dabei, sich darüber im Klaren zu sein, dass wir Lebewesen und keine Maschinen sind. Leben ist Individualität und mehr als nur funktionieren und es gibt immer »ups and downs«. Um die eigene Kraft zu erhalten, ist laufende, individuelle, kritische und ehrliche Reflexion gefragt, mit einer richtigen Einschätzung: »Wo liegen meine Grenzen?« Es gibt somit keine für alle gültige Patentlösung.
Um leistungsfähig zu sein, müssen wir sowohl Psyche (Sinnfrage, Motivation) als auch Physis (körperlicher Zustand, Ernährung, Bewegung) gleichermaßen berücksichtigen. Und da wir soziale Wesen sind, ist auch unser Sozialleben wichtig. Sich gut eingebettet zu fühlen, erhöht unsere Kraft.
»Kraft ist eine begrenzte Ressource«, mit der wir sorgsam umgehen sollten, so Lukas Stärker. Es ist daher sinnvoll, genau zu wissen, was die Krafträuber in unserem Alltag sind, was uns quält und wie wir uns dagegen gut abgrenzen können. Tempo ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Welches Tempo kann ich gehen, um den Marathon des Lebens gut zu bewältigen?
Die Kraftquellen oder »Ladestationen« unseres Lebens sind so individuell und bunt wie wir Menschen. Eine der wichtigsten Kraftquellen für Stärker ist der Sport bzw. die Bewegung, wobei man wunderbar den Geist auslüften kann. Erfolgsrezept ist jedoch, dass man nicht versucht, den Stress im Beruf mit Stress beim Sport zu kompensieren. Hier darf und soll es mit Leichtigkeit und Freude gehen, ganz ohne Pläne und Vorgaben.
Nach dem Vortrag wurden die Teilnehmer in bewährter Weise in zwei Gruppen geteilt und erlebten jeweils zwei spannende Workshops zu je 30 Minuten mit den beiden weiteren Vortragenden.
Robert Egger (Leadership-Experte) führte den Teilnehmern sehr pragmatisch und nachvollziehbar vor Augen, wie wichtig eine gute Durchblutung für unser Gehirn ist, um effizient und leistungsfähig zu sein. Stress führt jedoch dazu, dass sich unsere Faszien verkürzen, was die Arterien verengt und dazu führt, dass weniger Blut ins Gehirn fließen kann. Diese Unterversorgung »macht uns blöder«, so Robert Egger. Die gute Nachricht ist jedoch, dass man mit ganz einfachen Dehnungsübungen die Faszien wieder verlängern kann und so rasch wieder an Leistungsfähigkeit und Effizienz gewinnt.
Im zweiten Workshop gab Managementberater Ronny Hollenstein wertvolle Tipps, wie man den eigenen Schweinehund überlisten kann und Mitarbeiter motiviert, aus der Opferrolle heraus ins Tun zu kommen. Wichtig ist laut Hollenstein, die Aufmerksamkeit auf die Ressourcen zu lenken, denn dort, wo unsere Aufmerksamkeit ist, ist auch die Energie. Oft ist es auch sinnvoll, bei großen Vorhaben einfach mal mit einem ersten (kleinen) Schritt zu beginnen. Denn »je länger ich nachdenke, desto schwerer wird es, in die Handlung zu kommen«, so Hollenstein.
In der abschließenden Diskussionsrunde mit allen Vortragenden im großen Kreis wurden die Inhalte nochmals vertieft und durch Erfahrungen aus dem Teilnehmerkreis ergänzt.